Eine Lektion aus Vietnam: Vertrauen Sie Ihrem Bankier nicht
Zuerst ein wenig Kontext:
Da die USA und China in letzter Zeit nicht gerade enge Freunde sind, sehen wir, wie Investoren einen Teil ihres Geldes und ihrer industriellen Lieferketten nach Vietnam verlagern, weg vom großen Bruder im Norden.
Aber ihr neuer Spielplatz scheint vielleicht nicht so stabil zu sein, wie sie dachten...
Warum, höre ich Sie fragen?
Nun, im Allgemeinen leiden Vietnams Banken bereits unter einem sehr geringen Vertrauen der Öffentlichkeit und sie haben auch einen hohen Anteil notleidender Kredite. Es gibt auch einen völligen Mangel an internationaler Wirtschaftsprüfung.
Zu diesem eher düsteren Bild des Bankenwesens kam hinzu, dass die Immobilienentwicklerin Truong My Lan kürzlich wegen ihrer Rolle in Vietnams größtem Betrugsfall zum Tode verurteilt wurde.
Als Folge ihres (seit Jahren andauernden) Finanzbetrugs musste die vietnamesische Staatsbank (ihre Zentralbank) eine Rettungsaktion einleiten und der infizierten Saigon Joint Stock Commercial Bank (SCB) „Sonderkredite“ in Höhe von 24 Milliarden USD zuführen, um sie über Wasser zu halten.
Der Staatsanwaltschaft zufolge belief sich der Gesamtschaden durch den Betrug übrigens auf 27 Milliarden USD...
Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Das sind etwa 6 % des BIP von Vietnam, einem Land mit etwa 100 Millionen Einwohnern.
Oder wie wäre es mit diesem Vergleich? Das ist die Art von Geld, die große Regierungen während der globalen Finanzkrise im Durchschnitt für die Rettung von Kreditgebern ausgaben...
Was lernen wir also daraus?
Vertrauen Sie niemals Ihrem Bankier :)
Einige coole Fakten über den Prozess:
Dokumente im Zusammenhang mit dem Prozess wurden in 105 Kisten aufbewahrt und wogen 6 Tonnen.
Mehr als 1.000 Eigentumsrechte von Lan wurden beschlagnahmt.
Fast 2.700 Personen wurden zum Prozess vorgeladen, darunter 200 Anwälte.