Der US-Dollar ist diese Woche auf Hochtouren und zeigt, wer im Währungsspiel das Sagen hat. Es waren harte Zeiten für einige der wichtigsten asiatischen Währungen, die einst eine Bedrohung für die Vorherrschaft des Dollars als globale Reservewährung darstellten. Jetzt erleben diese Währungen einen Sturzflug. Erst in diesem Monat zeigte der Dollar seine Muskeln gegenüber dem chinesischen Yuan, der indischen Rupie und dem japanischen Yen und ließ sie bei den Showdowns auf den Devisenmärkten im Staub zurück.

Laut dem DXY-Index, der so etwas wie das Zeugnis für den US-Dollar ist, lag er bei etwa 105,96. Er erreichte sogar einen Höchststand von 106,07, bevor er bei Börseneröffnung am Montag etwas nachgab. Unterdessen haben die lokalen Schwergewichte wie die Rupie, der Yuan und der Yen diesen Monat gegenüber dem unaufhaltsamen Dollar neue Tiefststände erreicht.

Quelle: TradingView

Die indische Rupie erreichte ihren Tiefpunkt und fiel am Freitag auf ihren tiefsten Stand aller Zeiten mit 83,61 gegenüber dem Dollar. Bis zur Börseneröffnung am Montag erholte sie sich zwar wieder etwas und notierte bei 83,43, aber das ist kaum ein Trost.

Asiens Währungskrise

Um im Wettlauf nach unten nicht übertroffen zu werden, fiel der chinesische Yuan zu Beginn des Montags auf ein Fünfmonatstief und wird nun bei traurigen 7,2 pro USD gehandelt, was seinem düsteren Tiefstand vom Dezember 2023 entspricht. In diesem Jahr ist er bisher bereits um 1,9 % gefallen.

In Japan geht es dem Yen unterdessen nicht besser. Er fiel in diesem Monat auf ein neues Tief von 153,82 gegenüber dem Dollar und bleibt auf den Devisenmärkten auf seinem rückläufigen Kurs. Es sieht so aus, als würden die Anleger nur darauf warten, den Dollar bei jedem Rückgang zu kaufen und seine Position im Jahr 2024 bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu stärken.

Quelle: Trading Economics

Aber es sind nicht nur die schwachen Wirtschaftszahlen, die Schlagzeilen machen. Auch das geopolitische Drama sorgt für Unruhe. Die eskalierenden Spannungen zwischen dem Iran und Israel bereiten den Finanzsektoren in ganz Asien echte Kopfschmerzen. Die Aktienmärkte in Indien, China und Japan mussten gleich zu Beginn des Montags einen Schlag hinnehmen. Es besteht die berechtigte Befürchtung, dass die anhaltenden Drohnen- und Raketenangriffe die Märkte noch tiefer treiben könnten.

Letzten Samstag wurde die Lage noch heißer, als diese Spannungen einen Dominoeffekt auslösten, der die Aktienmärkte weltweit erschütterte. Vor allem die asiatischen Märkte mussten schwere Einbußen hinnehmen und reagierten heftig auf die jüngsten Entwicklungen.

Marktchaos durch geopolitische Schocks

Erst am vergangenen Freitag startete der Iran unter dem Kommando des obersten Führers des Iran, Ali Khamenei, einen Raketenangriff auf Israel. Dies goss nur noch Öl ins Feuer, verursachte Chaos auf den Finanzmärkten und brachte Aktienindizes und Märkte rund um den Globus ins Trudeln.

Die Aktienmärkte in Japan, Südkorea und Australien fielen auf neue Tiefstände, und selbst die Hongkong-Futures verzeichneten erhebliche Einbußen. Der anhaltende Krieg zwischen dem Iran und Israel zieht nun auch den globalen Aktienmarkt in Mitleidenschaft und verursacht starke Kursschwankungen. Besonders wenig Handelsaktivität war auf dem asiatischen Aktienmarkt zu verzeichnen, und die Anleger bereiten sich auf noch härtere Zeiten vor, da mit einer Eskalation des Konflikts zu rechnen ist.

Dieser drohende Krieg könnte für die asiatischen Aktienmärkte eine Katastrophe bedeuten. Wenn die Spannungen weiter zunehmen, könnten die Ölpreise in die Höhe schießen, was die Inflationsraten in die Höhe treiben und zu einem völligen Zusammenbruch der Marktstabilität führen könnte. Im Moment bewegen sich die Aktienmärkte kaum, und die wichtigsten Indizes zeigen eine sehr gedämpfte Prognose. Laut Bloomberg haben die asiatischen Aktien aufgrund dieser zunehmenden geopolitischen Risiken einen Sechswochentiefpunkt erreicht.

Die Märkte im Nahen Osten begannen nach dem iranischen Angriff zunächst ruhig, da man ihn eher als vorsichtige Vergeltung denn als umfassende Eskalation wertete. Doch wie Emre Akcakmak, leitender Berater bei East Capital in Dubai, betonte, könnten die Auswirkungen weit über den Nahen Osten hinausreichen. Die sekundären Auswirkungen auf die Öl- und Energiepreise könnten erhebliche Auswirkungen auf die globale Inflationslandschaft haben.

Die Nerven der Anleger liegen blank, und auch der US-Aktienmarkt ist nicht immun gegen diese Ängste. Die Handelsstimmung ist auf einem Tiefstand, was auf eine mögliche Abschwächung hindeutet. Trotz leichter Gewinne bei den Dow-Jones-Futures und einem stabilen S&P am Samstag ist die Angst vor dem, was als nächstes passieren könnte, spürbar. Die Anleger gehen vorsichtig vor und passen ihre Strategien an einen vorsichtigeren Marktansatz an.

Sogar die Kryptowelt spürte den Schlag, als der Bitcoin-Kurs nach der Kriegserklärung auf 63.000 Dollar fiel, da die Händler auf sicherere Anlagen umschwenkten. Die Handelsstimmung in den USA ist verhalten, aber es gibt eine spürbare Verschiebung hin zu sichereren Anlagen wie Gold und dem Dollar, in der Hoffnung, in diesen turbulenten Zeiten zu retten, was sie können.

Offensichtlich ist die Suche nach sicheren Anlagen intensiv und vieles hängt von Israels nächstem Schritt ab. Wenn die Lage nicht weiter eskaliert, könnte sich vielleicht ein Fenster öffnen, um risikoreichere Anlagen zu niedrigeren Preisen zu ergattern.