Laut CoinDesk geht die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hart gegen „AI-Washing“ vor, eine Praxis, bei der Unternehmen fälschlicherweise behaupten, in ihren Geschäftsabläufen künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen. SEC-Vorsitzender Gary Gensler warnte kürzlich davor, dass Anlageberater falsche Behauptungen über den Einsatz von KI-Modellen zur Verbesserung der Kundenrenditen aufstellen könnten und dass börsennotierte Unternehmen ihre KI-Technologie übertreiben könnten, um die Aktienkurse anzukurbeln. Die SEC hat die Anklage gegen zwei Anlageberater, Delphia und Global Predictions, wegen angeblich falscher Behauptungen über den Einsatz von KI in Anlagestrategien beigelegt.

Delphia, ein Robo-Advisor-Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 187 Millionen US-Dollar, wurde beschuldigt, fälschlicherweise behauptet zu haben, maschinelles Lernen zu nutzen, um von seinen Mitgliedern geteilte kollektive Daten für intelligente Anlageentscheidungen zu analysieren. Die SEC stellte fest, dass diese Behauptungen nicht wahr waren, als Delphia sie erstmals in einer Pressemitteilung vom Dezember 2019 vorbrachte, und dass sie bis weit ins Jahr 2023 hinein weiterhin falsch waren. Global Predictions hingegen behauptete, „Experten-KI-gesteuerte Prognosen“ zu verwenden, konnte dies aber nicht Dokumente vorlegen, um seinen Anspruch, der „erste regulierte KI-Finanzberater“ zu sein, zu untermauern. Die beiden Unternehmen zahlten zusammen Strafen in Höhe von insgesamt 400.000 US-Dollar.

Die Maßnahmen der SEC dienen als Warnung für andere Unternehmen, die KI-Wäsche betreiben. Da am 18. Januar 353.928 .ai-Domainnamen registriert waren, ist unklar, wie viele dieser Domains Unternehmen gehören, die tatsächlich KI nutzen. Die SEC zielt darauf ab, Lügen ins Visier zu nehmen, die vor Gericht bewiesen werden können, wie zum Beispiel den jüngsten Fall gegen Brian Sewell und sein Unternehmen Rockwell Capital Management LLC, die angeblich 1,2 Millionen US-Dollar für einen Fonds gesammelt haben, der mithilfe von „maschinellen Algorithmen“ in den Handel mit Kryptowährungen investieren soll, „künstlich“. Intelligenz“ und ein „Modell für maschinelles Lernen“, von denen keines tatsächlich eingesetzt wurde. Das Vorgehen der SEC gegen AI-Washing ist ein notwendiger Schritt, um Anleger vor betrügerischen Behauptungen zu schützen.