Christopher Harborne und AML Global Ltd. haben das Wall Street Journal (WSJ) verklagt und ihm Verleumdung aufgrund eines Artikels vom März 2023 vorgeworfen.
In der Klage, die am 28. Februar bei einem Gericht im Bundesstaat Delaware eingereicht wurde, wird der renommierten Finanzpublikation vorgeworfen, den Ruf von Harborne und AML Global durch haltlose Anschuldigungen des Betrugs, der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung zu schädigen.
Bitfinex-Aktionär und Brexit-Unterstützer Christopher Harborne verklagt das Wall Street Journal wegen VerleumdungChristopher Harborne, in Thailand auch als Chakrit Sakunkrit bekannt, ist Bitfinex-Aktionär und Brexit-Unterstützer. Er verklagt das Wall Street Journal (WSJ) wegen Verleumdung…
– DexBot (@dexbot) 1. März 2024
Im Mittelpunkt des Artikels standen die angeblichen Schwierigkeiten von Tether und Bitfinex, ihre Verbindungen zum globalen Bankensystem aufrechtzuerhalten.
Der Artikel enthielt ursprünglich belastende Absätze, die Harborne und AML belasteten. Diese Abschnitte wurden jedoch später entfernt, offenbar als Eingeständnis möglicher Ungenauigkeiten.
WSJ hat offenbar den Abschnitt über Harborne entfernt. Kann jemand ein Archiv finden oder wurden diese gelöscht? pic.twitter.com/rwexzgCnmn
– Amy Castor (@ahcastor), 1. März 2024
Obwohl Harborne eine Minderheitsbeteiligung an Bitfinex besitzt, beharrt er in der Klage darauf, dass er innerhalb des Unternehmens keine Führungsbefugnis habe, was sein Argument gegen die Vorwürfe weiter untermauert.
In der Klage wird behauptet, das WSJ habe über schlüssige Beweise zur Widerlegung dieser Behauptungen verfügt, sich aber trotzdem für die Veröffentlichung entschieden.
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Der WSJ-Artikel befasste sich mit dem komplexen Beziehungsgeflecht rund um Tether und Bitfinex und beleuchtete die Hintergründe wichtiger Akteure wie Brock Pierce und Giancarlo Devasini.
WSJ gab bekannt, dass vier Personen etwa 86 % der Anteile von#Tetherbesitzen. Der italienische Staatsbürger und ehemalige Schönheitschirurg Devasini hält 43 %, CEO Jean-Louis van der Veld und Rechtsberater Stuart Hoegner jeweils 15 %, Christopher Harborne, ein Geschäftsmann aus Großbritannien und Thailand, besitzt etwa 13 %. pic.twitter.com/q0tFPn6vv6
– Technischer Kryptoanalyst (@TechCryptoAnlst), 3. Februar 2023
Pierce, ein ehemaliger Kinderschauspieler, der zum Serienunternehmer im Bereich Kryptowährung wurde, und Devasini, ein ehemaliger Schönheitschirurg, wurden als zentrale Figuren bei der Gründung und Verwaltung von Tether und Bitfinex dargestellt.
Devasinis Weg vom Operationssaal an die Spitze einer der ältesten Kryptobörsen, Bitfinex, wurde besonders genau unter die Lupe genommen. Trotz seines unkonventionellen Karriereverlaufs wurde er als Hauptentscheidungsträger in beiden Unternehmen dargestellt.
Der Bericht enthüllte auch Erkenntnisse aus der Untersuchung des New Yorker Generalstaatsanwalts und beleuchtete die Eigentumsstrukturen innerhalb von Tether und Bitfinex. Persönlichkeiten wie Jean-Louis van Der Velde und Stuart Hoegner, die 2018 Berichten zufolge beide erhebliche Kontrolle über Tether ausübten, wurden hervorgehoben.
Als Reaktion auf die Klage verteidigte das WSJ sein Vorgehen mit der Begründung, dass im Zuge eines Überprüfungsprozesses umstrittene Abschnitte aus dem Artikel entfernt worden seien.
Harborne und AML lassen sich jedoch nicht beirren und behaupten, dass der durch die Erstveröffentlichung entstandene Schaden nicht durch eine nachträgliche Bearbeitung rückgängig gemacht werden könne.
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