In einer bahnbrechenden Aktion beschlagnahmten deutsche Staatsanwälte im Zusammenhang mit Ermittlungen zu illegalem Filesharing 50.000 Bitcoin (BTC) im Wert von sage und schreibe 2,17 Milliarden Dollar. Es handelt sich dabei um die größte Beschlagnahmung von Kryptowährungen in der Geschichte des Landes.

Eine historische BTC-Beschlagnahmung

Berichten zufolge wurden von der deutschen Polizei insgesamt 50.000 BTC beschlagnahmt.

Die Bitcoins wurden im Zuge einer Ermittlung wegen Urheberrechtsverletzungen Mitte Januar vorläufig beschlagnahmt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen mitteilten.

In der Mitteilung vom 30. Januar gab die sächsische Polizei bekannt, dass sie mit den Steuerbehörden und der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet habe, um die BTC zu beschlagnahmen, die mutmaßlich mit zwei Männern deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit in Verbindung stehen.

Die Behörden gaben an, die Täter hätten die 50.000 BTC 2013 mit dem Erlös aus Raubkopien über Websites gekauft. Den Verdächtigen drohen unter anderem Anklagen wegen unerlaubter kommerzieller Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke und Geldwäsche.

Die Sicherstellung erfolgte nach der freiwilligen Übertragung durch einen Beschuldigten an das @bka. Die noch laufenden Ermittlungen richten sich gegen zwei Verantwortliche eines bis 2013 führenden deutschen Raubkopienportals.Mehr dazu: https://t.co/MWiLhnepYl pic.twitter.com/ZMeL6BQO05

— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) January 30, 2024

Einer der Täter übertrug die Bitcoins freiwillig auf digitale Geldbörsen, die von der Leitung des Bundeskriminalamtes kontrolliert werden. Was die Strafverfolgungsbehörden mit den Kryptowährungen machen werden, ist jedoch unklar. „Über die Verwendung der Bitcoins wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen“, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Im Jahr 2023 beschlagnahmte die US-Regierung BTC im Wert von über 215 Millionen Dollar, die mit dem Darknet-Marktplatz Silk Road in Verbindung standen. Die USA besitzen nun Bitcoin im Wert von etwa 9,4 Milliarden Dollar. Die BTC-Transfers der Regierung verschrecken Krypto-Händler oft, da sie befürchten, dass starker Verkaufsdruck den Preis von Krypto nach unten drücken könnte.

Bitcoin hat in den letzten 24 Stunden um 1,3 % zugelegt, da die Anleger auf die Zinsankündigung der US-Notenbank am 31. Januar warten. Zum Redaktionsschluss wird die Benchmark-Kryptowährung für 43.574 USD gehandelt. Das sind 10,5 % mehr als noch vor einer Woche.