Laut Cointelegraph ist Bitcoin zunehmend anfällig für erhebliche Preisschwankungen am Wochenende, da sich die Liquidität an Wochentagen stärker konzentriert, was größtenteils auf den Einfluss von Spot-Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds) in den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist, wie aus einem aktuellen Bericht von Kaiko Research hervorgeht.

In ihrem Bericht vom 12. August betonten die Kryptoanalysten von Kaiko, dass sich die Liquidität von Bitcoin zunehmend auf Wochentage konzentriert, insbesondere auf den BTC/USD-Märkten. Diese Verschiebung ist teilweise auf die wachsende Aktivität institutioneller Anleger und ETFs zurückzuführen, die während der traditionellen Marktzeiten tendenziell stärker agieren.

Beim jüngsten Ausverkauf schwankte der Bitcoin-Preis fast so stark wie während der US-Bankenkrise Anfang 2023. Quelle: Kaiko Research

Auswirkungen des Handels an Wochentagen auf die Volatilität am Wochenende

Kaiko stellte fest, dass die Volatilität des Bitcoin-Handels am Wochenende seit 2021 im Allgemeinen zurückgegangen ist. Der verstärkte Fokus auf den Handel an Wochentagen hat jedoch das Risiko starker Preisschwankungen am Wochenende erhöht, insbesondere in Zeiten von Marktstress.

Der Bericht wies darauf hin, dass es während des jüngsten groß angelegten Bitcoin-Ausverkaufs am 5. August, als der Bitcoin-Kurs unter 50.000 Dollar fiel, zu einer bemerkenswerten „Liquiditätsfragmentierung“ auf den Kryptomärkten kam. Diese Fragmentierung führte zu Preisunterschieden zwischen den Börsen, insbesondere zwischen kleineren und weniger liquiden Plattformen.

Kaiko beobachtete, dass der Bitcoin-Preis während dieses Ausverkaufs zwischen dem US-Marktschluss am Freitag, dem 2. August, und seiner Wiedereröffnung am Montag, dem 5. August, um 14 % schwankte – ein Verhalten, das anderen großen Ausverkaufskursen seit 2020 ähnelt. Der Bericht betonte, dass Ausverkäufe, die an einem Freitag beginnen, die Unsicherheit am Wochenende oft verschärfen, da die Kryptomärkte rund um die Uhr geöffnet sind und die Auswirkungen auf die Preise verstärken.

Erhebliche Preisrückgänge an den Börsen

Kaiko berichtete auch, dass ein Bitcoin-Verkaufsauftrag im Wert von 100.000 $ während des Ausverkaufs am 5. August zu erheblichen Preisrückgängen geführt hätte, die je nach Börse und Handelspaar unterschiedlich ausfielen. Beispielsweise verzeichnete das Bitcoin/Yen-Paar auf Zaif einen Kursrückgang von bis zu 5,53 %, während das BTC/Euro-Paar auf KuCoin einen Kursrückgang von fast 5,5 % verzeichnete. Bei den Stablecoin-Paaren in US-Dollar verzeichneten BitMEX und Binance.US am selben Tag Kursrückgänge von bis zu 4 %.

Der Einfluss von ETFs auf die Bitcoin-Liquidität

Die 11 Spot-Bitcoin-ETFs in den USA haben seit Januar Nettozuflüsse in Höhe von 17,3 Milliarden US-Dollar angezogen und halten derzeit etwa 4,7 % des gesamten Bitcoin-Angebots. Diese erhebliche Anhäufung hat den ETFs erheblichen Einfluss auf die Liquidität von Bitcoin verliehen, insbesondere an Wochentagen, wenn die institutionelle Handelsaktivität am höchsten ist.

Kaikos Analyse deutet darauf hin, dass sich der Bitcoin-Handel aufgrund der ETF-Aktivität stärker auf die Wochentage konzentriert, wodurch das Risiko scharfer und unvorhersehbarer Preisbewegungen an Wochenenden wahrscheinlich steigt, insbesondere in Zeiten von Marktstress. Diese sich entwickelnde Dynamik unterstreicht die Bedeutung der Überwachung von Liquiditätsmustern und des Verständnisses ihrer möglichen Auswirkungen auf die Preisvolatilität von Bitcoin.