Laut 10x Research: Bitcoin hat sein anfängliches Abwärtsziel von 55.000 USD erreicht und scheint kurzfristig überverkauft zu sein. Eine Gegentrendrallye ist wahrscheinlich, angetrieben durch erwartete makroökonomische Rückenwinde und die mögliche Genehmigung des Ethereum ETF durch die SEC. Die mittelfristigen Aussichten bleiben jedoch vorsichtig.

Detaillierte Analyse:

CPI-Daten und Bitcoin:
Das zuvor beobachtete Muster, dass der Bitcoin-Preis auf die CPI-Werte im Jahresvergleich reagierte, wurde letzten Monat widerlegt. Trotz eines niedrigeren CPI-Werts von 3,3 % im Vergleich zu den 3,4 % des Vormonats fiel Bitcoin nach der Veröffentlichung des CPI am 12. Juni von 68.000 USD.

Kommende CPI-Daten:
Die nächste Inflationsprognose vom 11. Juli dürfte eine Verlangsamung von 3,3 % auf 3,2 % oder 3,1 % zeigen. Dieser Zeitraum, der sich bis Ende September erstreckt, bietet aufgrund günstigerer Jahresvergleiche die Möglichkeit niedrigerer Inflationszahlen. Händler sollten die Veröffentlichungstermine der CPI-Daten als potenziell bullisch für Bitcoin betrachten, trotz der jüngsten Durchbrechung langfristiger technischer Unterstützungsniveaus.

10x Forschungsinflationsmodell:
Das Inflationsmodell von 10x Research zeigt niedrigere Werte im Vergleich zu den offiziellen CPI-Daten, was wahrscheinlich auf den strukturellen Inflationsdruck aus der COVID-Zeit zurückzuführen ist. Diese Abweichung gibt Anlass zur Annahme, dass der CPI am 11. Juli einen niedrigeren Wert melden wird.



Unterstützung für Bitcoin:
Niedrigere CPI-Zahlen dürften Bitcoin und andere deflationäre Vermögenswerte stützen. Die Erwartungen für eine mögliche Zinssenkung der Fed im September und/oder Dezember sind hoch. Fed-Vorsitzender Powell könnte den Markt während der FOMC-Sitzung am 31. Juli auf diese Möglichkeit vorbereiten.

Saisonale Trends:
Die Bitcoin-Preise tendierten im August und September dazu, schwächer zu werden. Jede Zinssenkungsrallye könnte Bitcoin in die Nähe von 60.000 USD treiben, obwohl die Preise sich möglicherweise nur schwer über diesem Niveau halten können. Der Anleihemarkt rechnet derzeit mit zwei Zinssenkungen für dieses Jahr, nachdem die Beschäftigungsdaten vom vergangenen Freitag enttäuschend ausgefallen waren.



Jüngste Ablehnungen:
Bitcoin ist im letzten Monat um 20 % gefallen, wobei 13 % dieses Verlusts während der asiatischen Handelszeiten entstanden sind. Ethereum hat 22 % verloren, wobei 16 % dieses Verlusts während der asiatischen Handelszeiten entstanden sind. 65 % dieser Rückgänge sind während der asiatischen Handelszeiten entstanden.

Zukünftige Liquidationen:
Die Überpositionierung bei unbefristeten Bitcoin- und Ethereum-Futures war Anlass zur Sorge. Die jüngsten Preisrückgänge unter 60.000 USD haben zu erheblichen Liquidationen von Futures geführt. Seit ihren jeweiligen Höchstständen im Mai und Juni 2024 wurden Ethereum-Futures im Wert von 3,7 Milliarden USD und Bitcoin-Futures im Wert von 4,3 Milliarden USD liquidiert.

USDC-Prägung:
Letzte Woche wurden USDC im Wert von 1 Milliarde USD geprägt, was darauf hindeutet, dass institutionelle US-Investoren den Kursrückgang gekauft haben könnten. Die Prägung von USDT blieb unbedeutend. Der Geldflussindikator verzeichnete vier aufeinanderfolgende Wochen lang Nettoliquiditätsabflüsse, was die Schwäche der Kryptomärkte erklärt.

Liquiditätsabflüsse:
Es wird mit einer weiteren Abwicklung von Perpetual Futures gerechnet, wobei seit der Einführung der ETF-Futures im Januar 9,2 Milliarden Dollar investiert wurden. Die Liquiditätsabflüsse dürften sich verlangsamen, was den Abwärtsdruck auf die Bitcoin- und Ethereum-Preise verringern würde.

Kurzfristige Umkehrindikatoren:
Kurzfristige Umkehrindikatoren sind zutiefst negativ, was auf eine mögliche Erholung von Bitcoin vor einem möglichen zweiten Abwärtstrend hindeutet. Der RSI liegt bei 33 %, seinem niedrigsten Stand seit August 2023.

Preisprognosen:
Solange Bitcoin unter 61.000 USD bleibt, wird im August/September ein Rückgang auf 50.000 USD erwartet. Ein weiterer Aufwärtstrend könnte eintreten, wenn die Makroliquidität den Markt überwältigt. Sollte die US-Wirtschaft vor einer Rezession stehen, könnte Bitcoin deutlich tiefer fallen. Bitcoin ist derzeit überverkauft, wobei zwei potenzielle Aufwärtskatalysatoren – die US-CPI-Daten und die potenzielle Genehmigung des Ethereum ETF durch die SEC – Short Covering und eine kurze Rallye auslösen könnten.

Bitcoin befindet sich derzeit in einer kritischen Phase mit potenziellen kurzfristigen bullischen Katalysatoren, darunter die bevorstehenden CPI-Daten und die mögliche Genehmigung des Ethereum ETF durch die SEC. Der mittelfristige Ausblick bleibt jedoch vorsichtig, da mit möglichen weiteren Rückgängen zu rechnen ist, wenn sich die makroökonomischen Bedingungen nicht verbessern. Händler sollten wachsam bleiben und bei ihren Entscheidungen sowohl technische als auch makroökonomische Faktoren berücksichtigen.