Laut CoinDesk dürfte es institutionellen Anlegern keine Probleme bereiten, dass US-Spot-Ether-ETFs (Exchange Traded Funds) den zugrunde liegenden Token nicht einsetzen, um zusätzliche Erträge zu erzielen. Dies ist laut Ophelia Snyder, Mitbegründerin des digitalen Vermögensverwalters 21Shares, der Meinung. Privatanleger könnten jedoch an dieser Funktion interessiert sein. Dieser Nachfrageunterschied könnte für Anbieter eine Geschäftsmöglichkeit schaffen, separate, unterschiedliche Produkte anzubieten, um beide Gruppen zu bedienen.

Spot-Ether-ETFs werden voraussichtlich bald in den USA notiert, nachdem die Securities and Exchange Commission (SEC) im vergangenen Monat wichtige Zulassungsanträge genehmigt hat. Die endgültigen Genehmigungen werden voraussichtlich in den kommenden Monaten abgeschlossen sein, wie SEC-Vorsitzender Gary Gensler letzte Woche während einer Haushaltsanhörung erklärte. Potenzielle Anbieter haben in ihren Anträgen auf Staking-Bestimmungen verzichtet, um mögliche regulatorische Hürden zu vermeiden.

Snyder wies darauf hin, dass Staking-Assets die Liquidität beeinträchtigen können. Wenn sich beispielsweise die Unstaking-Periode für Ether auf 22 Tage verlängert, könnte dies zu Problemen führen. Es gab Hinweise darauf, dass das Fehlen von Staking das Interesse der Anleger an Ether-ETFs dämpfen könnte. JPMorgan prognostizierte im Mai, dass es bis Ende 2024 mit Zuflüssen im Wert von 3 Milliarden Dollar rechnet, eine Zahl, die sich verdoppeln könnte, wenn Staking erlaubt wäre.

Snyder glaubt jedoch nicht, dass der Mangel an Staking ein Problem für institutionelle Anleger darstellt. Wenn dies der Fall wäre, würden sie sich wünschen, dass Vermögensverwalter Verzögerungen bei Auszahlungen aufgrund des damit verbundenen Risikomanagements erfolgreich bewältigen.

21Shares, einer der bestehenden Anbieter eines Spot-Bitcoin-ETF in den USA und einer der größten Emittenten von börsengehandelten Produkten (ETP) in Europa, dürfte den institutionellen Markt verstehen. Das Unternehmen, das sich auch für einen US-Spot-Ether-ETF bewirbt, der Staking als Einkommensquelle ausdrücklich ausschließt, verfügt über einen Ether-ETP mit verwalteten Vermögenswerten von rund 532 Millionen Dollar.

Snyder hob auch ein weiteres Problem hervor: die Unsicherheit darüber, wie Staking-Belohnungen in den USA aus steuerlicher Sicht behandelt werden. Sie meinte, dass Produkte ohne Staking für ein institutionelles Publikum „leichter verdaulich“ seien, auch wenn sie bei Privatanlegern weniger beliebt seien.