Laut U.Today hat Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin kürzlich in einem Blogbeitrag eine eingehende Analyse einer der umstrittensten historischen Debatten rund um Bitcoin vorgelegt. Buterins Überlegungen basieren auf seiner Lektüre zweier bekannter Bücher zu diesem Thema: „The Blocksize War“ von Jonathan Bier, das eine Pro-Small-Block-Perspektive bietet, und „Hijacking Bitcoin“ von Roger Ver und Steve Patterson, das den Big-Block-Standpunkt vertritt.

Der Bitcoin-Blockgrößenkrieg der 2010er Jahre war ein grundlegender Streit über die Richtung und Art der Skalierbarkeit und Nützlichkeit von Bitcoin. Die zentrale Frage war, ob Bitcoin seine Blockgrößenbeschränkung von 1 MB erhöhen sollte, um mehr Transaktionen zu ermöglichen und so die Gebühren zu senken, oder ob kleinere Blöcke beibehalten werden sollten, um sicherzustellen, dass der Betrieb eines Knotens für mehr Benutzer zugänglich bleibt und die Dezentralisierung gewahrt bleibt.

Jonathan Biers „The Blocksize War“ betont die Sichtweise der Small Blocker. Er argumentiert, dass größere Blöcke es für Einzelpersonen unerschwinglich teuer und technisch schwierig machen würden, Knoten zu betreiben, was zu einer Zentralisierung führen würde. Small Blocker glaubten, dass Änderungen am Bitcoin-Protokoll, insbesondere durch Hard Forks, selten sein und einen breiten Konsens unter den Benutzern erzielen sollten.

Auf der anderen Seite bringt Roger Ver und Steve Pattersons „Hijacking Bitcoin“ die Haltung der Big Blocker auf den Punkt. Sie betrachteten Bitcoin als digitales Bargeld, nicht nur als digitales Gold, und glaubten, dass niedrige Transaktionsgebühren für die Verwendung als globales Zahlungssystem unerlässlich seien. Die Big Blocker unterstützten eine Erhöhung der Blockgröße, um niedrige Gebühren beizubehalten, und argumentierten, dass die ursprüngliche Vision von Bitcoin, wie sie in Satoshi Nakamotos Whitepaper umrissen wurde, an den Rand gedrängt werde.

Buterin führte das Konzept der „einseitigen Kompetenzfalle“ ein, bei der eine Seite einer Debatte die technische Kompetenz monopolisiert und diese nutzt, um eine eng gefasste Agenda durchzusetzen. Währenddessen gelingt es der Gegenseite zwar, in der grundsätzlichen Frage Recht zu haben, nicht, die notwendige Kompetenz zu entwickeln, um ihre Vision umzusetzen. Diese Dynamik war laut Buterin im Blockgrößenkrieg offensichtlich, wobei kleine Blocker die technische Kontrolle behielten, während große Blocker Schwierigkeiten hatten, ihre Ideen effektiv umzusetzen.

Buterin betonte, dass die ultimative Lösung für solche politischen und technischen Pattsituationen in neuen Technologien liege, die beide Seiten zufriedenstellen können. Er verwies auf Ethereums Einsatz von Technologien wie ZK-SNARKs und BLS-Aggregation als Beispiele dafür, wie innovative Lösungen gleichzeitig Skalierbarkeit und Dezentralisierung verbessern können. Er äußerte die Hoffnung, dass Bitcoin einen eher technisch ausgerichteten Ansatz verfolgen würde. Die Entwicklung neuer Layer-2-Lösungen wie Inscriptions und BitVM könnte den Weg für ein skalierbareres und dezentraleres Bitcoin-Ökosystem ebnen.