Laut U.Today hat Ethereum-Entwickler Yoav Weiss kürzlich Einblicke in Ethereums Roadmap zur Kontoabstraktion gegeben. Weiss‘ Notizen bieten einen umfassenden Überblick über ERC-4337, seine Entwicklungsgeschichte und die Zukunftspläne des Ethereum-Teams.

ERC-4337 ist ein Standard, der die Erstellung von Smart-Contract-Krypto-Wallets auf der Ethereum-Blockchain ermöglicht und so die Benutzererfahrung mit dezentralen Anwendungen (dApps) verbessert. Das vom Ethereum-Team unter der Leitung von Vitalik Buterin eingeführte Konzept soll Vermögenswerte ausschließlich auf Smart Contracts und nicht auf extern verwaltete Konten (EOAs) übertragen. ERC-4337 führt ein „Pseudotransaktions“-Objekt ein, das als UserOperation bezeichnet wird und Transaktionen im Namen von Benutzern ermöglicht und bis zur Bestätigung in einem „Alt-Mempool“ gespeichert wird. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit von Ethereum für dApps und Smart-Contract-Interaktionen.

Weiss diskutierte auch die Ursprünge und die Entwicklung von ERC-4337, vom ersten Vorschlag von Vitalik Buterin bis zum aktuellen Schwerpunkt auf der Standardisierung der Kontoabstraktion (AA) in Layer-2-Netzwerken (L2). Die Entwicklung dieses Standards wurde durch die Erkenntnis der Wallet-Fragmentierung aufgrund benutzerdefinierter Implementierungen von AA durch verschiedene L2-Netzwerke angestoßen, was zur Notwendigkeit eines Standards auf Protokollebene wie ERC-4337 führte. Die Roadmap umfasst nun Rollup Improvement Proposals (RIPs), insbesondere RIP-7560, das die Migration von L2-Ketten zu nativer AA erleichtern soll.

Der aktuelle Schwerpunkt liegt hauptsächlich auf der Einführung von L2, aber der Wert einer Implementierung von AA auf Ethereums Layer 1 (L1) wird anerkannt. Der Plan sieht eine schrittweise Umstellung der L2-Ketten auf RIP-7560 vor, während Ethereum L1 mit ERC-4337 fortfährt, um Kompatibilität und einen reibungslosen Migrationsprozess im Laufe der Zeit sicherzustellen. Weiss betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit L1-Kernentwicklern, L2-Entwicklern und der breiteren Community, um RIP-7560 zu verfeinern und eine erfolgreiche Implementierung sowohl auf Ethereum L1 als auch auf L2 sicherzustellen.

Vitalik Buterin skizzierte vier Hauptziele für eine Überarbeitung des Kontosystems bei Ethereum und betonte dabei die Notwendigkeit von Schlüsselrotation und -veralterung, Quantenresistenz, Batching und Unterstützung für gesponserte Transaktionen. Er hob die Einschränkungen des aktuellen Endbenutzerkontomodells (EOA) von Ethereum bei der Erreichung dieser Ziele hervor und unterstrich die Notwendigkeit, das gesamte Ethereum Virtual Machine (EVM)-Ökosystem auf Smart Contract Accounts (SCAs) umzustellen. Buterin äußerte den Wunsch, die Schaffung zweier separater Entwickler-Ökosysteme für Smart Contract Wallets und EOAs zu vermeiden, und betonte die Bedeutung von Zusammenhalt und Interoperabilität innerhalb der Entwicklungslandschaft von Ethereum.