Laut CoinDesk hat ein Konsortium von Zentralbanken ein bahnbrechendes Projekt namens „Project Atlas“ angekündigt. Der Proof-of-Concept, der sich mit der Abbildung bedeutender Kryptowährungstransfers befasst, wurde von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Zusammenarbeit mit der deutschen und niederländischen Zentralbank vorgestellt. Das Projekt könnte möglicherweise die Grundlage für zukünftige Regulierungen von Kryptomarktakteuren bilden.
Die BIZ erkennt in einer aktuellen Studie die wirtschaftliche Bedeutung der Krypto-Austauschströme und das Potenzial für erhebliche internationale Off-Chain-Ströme zwischen Krypto-Austauschen an. Zunächst hat sich die Plattform auf Transaktionen innerhalb des Bitcoin-Netzwerks konzentriert.
Cecilia Skingsley, Leiterin des BIS Innovation Hub, erklärte in einer Pressemitteilung: „Wir entwickeln ein neues und wichtiges öffentliches Gut für Zentralbanken weltweit. Daten zu grenzüberschreitenden Strömen sind für Bereiche wie Zahlungen und makroökonomische Analysen relevant.“
Project Atlas soll den Zentralbanken ein Werkzeug sein, um diese oft undurchschaubaren Märkte besser zu verstehen. Die Notwendigkeit einer solchen Plattform wurde durch jüngste Ereignisse wie den Zusammenbruch der FTX-Börse unterstrichen, der die Risiken offenlegte, die von unregulierten Parteien in solchen undurchsichtigen Märkten ausgehen.
Das Projekt lenkt auch die Aufmerksamkeit auf mögliche Verfehlungen in der Welt der Kryptowährungen. Als Beispiel nennt der Bericht Wash Trading, eine unrechtmäßige Aktivität, bei der dieselben Händler denselben Vermögenswert kaufen und verkaufen, um die Märkte zu manipulieren. Laut BIS könnten bis zu 70 % der Aktivitäten an einigen Börsen Wash Trading sein.
Um den Anlegern Sicherheit zu geben, gehen einige große zentralisierte Börsen, darunter Binance, den Weg des „Proof of Reserves“, indem sie Details zu ihren kontrollierten Wallets veröffentlichen, was laut BIS in Zukunft neue Ansätze für eine datengesteuerte Überwachung darstellen könnte.
Die Enthüllung des Projekts Atlas markiert einen konzertierten Schritt hin zur Nutzung der Datenwissenschaft für eine robustere Steuerung in der Welt der Kryptowährungen.
