Autor: Ana Paula Pereira, CoinTelegraph; Übersetzung: Bai Shui, Jinse Caijing
Ein kürzlich im brasilianischen Kongress vorgeschlagener Gesetzesentwurf plant die Einrichtung einer souveränen föderalen Bitcoin-Reserve, die die Haltung des Landes zu digitalen Vermögenswerten möglicherweise verändern könnte.
Das Gesetz wurde am 25. November von dem Abgeordneten Eros Biondini eingebracht und zielt darauf ab, eine souveräne strategische Bitcoin-Reserve namens RESBit einzurichten.
Laut diesem Gesetz kann die Bitcoin-Reserve die souveränen Reserven des Landes vor Währungsvolatilität und geopolitischen Risiken schützen und gleichzeitig als Sicherheiten für die bevorstehende digitale Zentralbankwährung des Landes, „Real Digital“ (Drex), dienen.
Souveräne Reserven sind ein Pool von Vermögenswerten, die von der Zentralbank eines Landes gehalten werden und in der Regel verwendet werden, um die gesetzliche Währung des Landes zu unterstützen, die Wirtschaft zu stabilisieren und den internationalen Handel zu fördern. Bis Dezember 2023 verfügt Brasilien über Reserven von 355 Milliarden US-Dollar, die hauptsächlich durch Vermögenswerte gestützt werden, die an globale gesetzliche Zahlungsmittel wie den US-Dollar gebunden sind.
Laut dem vorgeschlagenen Gesetz werden die Bitcoin-Reserven durch schrittweise Käufe bestehender Finanzanlagen ergänzt, bis zu 5% der Reserven des Landes. Mit Unterstützung eines technischen Beratungsausschusses aus Sicherheitsexperten wird die Zentralbank des Landes die Vermögenswerte weiterhin über ein öffentliches System verwalten, das von Blockchain- und KI-Technologie unterstützt wird.
Das RESBit-Gesetz in Brasilien. Quelle: Abgeordnetenhaus
Das Gesetz macht El Salvador zu einem Beispiel für Fortschritt mit Bitcoin. Dieses mittelamerikanische Land hat 2021 Bitcoin zusammen mit dem US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt, um die finanzielle Inklusion zu verbessern und ausländische Investitionen zu fördern.
Seitdem hat die Regierung von El Salvador aktiv Bitcoin gekauft. Bis zum 26. November hielt die Regierung von El Salvador fast 6000 Bitcoin im Wert von 542 Millionen US-Dollar.
Laut dem von Brasilien vorgeschlagenen Gesetzentwurf hat Bitcoin in den letzten vier Jahren El Salvador geholfen, die Wirtschaft zu diversifizieren.
Das Gesetz umfasst auch Strafbestimmungen für RESBit-Verstöße oder Missmanagement, die darauf hinweisen, dass Verstöße mit administrativen oder strafrechtlichen Sanktionen geahndet werden können.
Das Gesetz wird derzeit vom Präsidenten des brasilianischen Abgeordnetenhauses geprüft und wird, sobald es genehmigt ist, den Ausschüssen zur Diskussion vorgelegt.
Brasilien hat die Richtlinien für digitale Vermögenswerte vorangetrieben. Im Juni 2023 trat ein gesetzlicher Rahmen in Kraft, der der Zentralbank die Befugnis erteilt, Anbieter von virtuellen Vermögenswerten zu regulieren und zu überwachen. Darüber hinaus unterliegen Token, die als Wertpapiere qualifiziert sind, weiterhin der Aufsicht der brasilianischen Wertpapieraufsichtsbehörde.
