Auf der COP29 in Baku erreichten fast 200 Länder eine historische Vereinbarung, jährlich 300 Milliarden Dollar zur Finanzierung der ärmsten Nationen im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels bereitzustellen. Dieses neue Ziel wird das frühere Engagement von 100 Milliarden Dollar pro Jahr ersetzen, das zwar 2022 zwei Jahre verspätet erfüllt wurde, aber 2025 ausläuft.
Eine umstrittene Vereinbarung
Der Deal wurde von vielen Entwicklungsländern als unzureichend angesehen, die die schwersten Kosten durch Klimakatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme und Dürre erlitten haben. Allerdings lobte der UN-Klimachef Simon Steill ihn als "eine Versicherungspolice für die Menschheit".
Kritik aus armen Ländern: Delegierte von kleinen Inseln und verletzlichen Nationen verließen vorübergehend die Verhandlungen aus Protest gegen den Mangel an Inklusivität und die Versuche von fossilen Brennstoff produzierenden Ländern, den Deal zu verwässern.
Spannungen zwischen Reich und Arm: Die Debatte über die historische Verantwortung der industrialisierten Länder, der Hauptemittenten von Treibhausgasen, wurde zum Mittelpunkt der Diskussion.
Wer wird bezahlen?
Etwa 24 industrialisierte Länder, darunter die USA, Kanada und europäische Nationen, werden die Beiträge anführen. Während die Vereinbarung Schwellenländer wie China und die Golfstaaten zur Teilnahme ermutigt, verpflichtet sie sie nicht.
Europas Anforderungen: Europäische Regierungen haben China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, gedrängt, erheblich zu dem Fonds beizutragen.
Langfristiges Ziel: Neben den jährlich 300 Milliarden Dollar setzt die Vereinbarung das Ziel, bis 2035 jährlich 1,3 Billionen Dollar zu mobilisieren, einschließlich öffentlicher und privater Finanzierung.
Weitere Entwicklungen bei COP29
1. Globaler Kohlenstoffmarkt: Es wurden Regeln für den Kauf und Verkauf von Kohlenstoffzertifikaten festgelegt, die Milliarden von Dollar für Projekte wie Aufforstung und saubere Technologien mobilisieren könnten.
2. 1,5 °C Ziel gefährdet: Laut dem UN Emissions Gap Report 2024 ist der Planet auf dem besten Weg, bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 3,1 °C zu steigen, was den im Pariser Abkommen festgelegten Grenzwert gefährlich überschreitet.
Politische und klimatische Herausforderungen
Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wirft Fragen zur Verpflichtung des Landes in Bezug auf Klimafinanzierung auf. Trump, der den Klimawandel als "Schwindel" bezeichnet hat, hat bereits versprochen, die USA aus internationalen Vereinbarungen zurückzuziehen.
Sinkende Prioritäten: Geopolitische Spannungen, wie der Krieg in der Ukraine und Konflikte im Nahen Osten, haben den Klimawandel als Priorität im Westen verdrängt.
In der Zwischenzeit entwickelt sich 2024 zu dem heißesten Jahr seit Aufzeichnung, mit Klimakatastrophen, die sowohl Entwicklungsländer als auch industrialisierte Nationen verwüsten.