Der französische Milliardär und Geschäftsmann Xavier Niel ist davon überzeugt, dass die europäische KI-Startup-Szene wachsen und mit der Konkurrenz in den USA mithalten kann. Er rät Gründern, auf frühe Übernahmen zu verzichten und sich stattdessen auf den Aufbau führender KI-Unternehmen zu konzentrieren.
„Ich denke, wir können mit ein paar Hundert Millionen Euro Großes schaffen“, sagte Niel. Der französische Milliardär hat sein Vermögen im Telekommunikationsbereich gemacht und investiert nun massiv in Startups, darunter das in Paris ansässige KI-Startup Mistral.
Mistral wurde vor rund einem Jahr gegründet und wird aktuell mit 6 Milliarden Euro bewertet.
Niel ist zuversichtlich, dass Europa wettbewerbsfähige KI-Modelle entwickeln kann. Er warnte jedoch davor, dass die nächsten Jahre entscheidend sein werden, und betonte, dass der Erfolg weitgehend davon abhängt, dass die Gründer standhaft bleiben und nicht zu früh verkaufen.
„Gründer müssen verstehen, dass ein größeres Unternehmen, das ihnen einen Kauf zum Wert X anbietet, wahrscheinlich das Zwei- oder Dreifache wert ist“, sagte er.
Xavier Niels Investitionen in die europäische KI-Szene
Niel investiert oft in KI-Startups. Er unterstützt Mistral AI, das derzeit mit rund 6 Milliarden Euro bewertet wird und in Europa als Konkurrent von OpenAI auftritt. Mistral behauptet, im Vergleich zu Konkurrenten wie ChatGPT über effizientere Modelle zu verfügen.
Niel unterstützt außerdem das in San Francisco ansässige KI-Startup Poolside, das sich kürzlich in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 500 Millionen US-Dollar sicherte und damit seine Bewertung auf rund 3 Milliarden US-Dollar steigerte.
Er sagt, es sei noch genügend Zeit, damit aus Europa noch weitere KI-Gewinner hervorgehen könnten, und verweist auf die hochwertigen Ingenieur- und Mathematikinstitute Europas.
Niels Optimismus hinsichtlich des europäischen KI-Ökosystems kommt zu einer Zeit, in der das Ökosystem gegenüber seinem amerikanischen Gegenstück mit Giganten wie OpenAI aufzuholen versucht. Im November 2023 gründete Niel zusammen mit Rodolphe Saadé und dem ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt Kyutai, das erste europäische gemeinnützige KI-Forschungslabor.
Niel hat über 500 Millionen Euro in das französische KI-Ökosystem investiert und plant, noch mehr zu investieren.
Europa beansprucht Anteile am KI-Markt
Niel ist fest davon überzeugt, dass mehr europäische KI-Unternehmen zu wichtigen Akteuren auf globaler Ebene werden. In seinen Worten: „Sicher, die Welt dreht sich heute schneller, die Ressourcen sind größer. Aber es wird immer irgendwo auf der Welt zwei kluge Kinder geben, die in einer Garage arbeiten und eine technologische Vision oder eine neue Idee haben.“ Er fügte hinzu: „Es wird nicht ein Unternehmen sein, das gewinnt, sondern Dutzende oder sogar Hunderte.“
Europa erlebt ein signifikantes Wachstum auf dem KI-Markt, was auf den Erfolg von Unternehmen wie Mistral AI zurückzuführen ist, das kurz nach seiner Gründung über 105 Millionen Euro einsammelte. Außerdem zog das amerikanische Startup Poolside AI nach einer Finanzierungsrunde über 126 Millionen Dollar nach Paris um.
Im August 2024 verabschiedete Europa die weltweit erste Verordnung für KI, den EU-KI-Act. Das Gesetz betont Transparenz und Rechenschaftspflicht und fördert gleichzeitig Innovationen. Die Verordnung ist ein Versuch, das globale Investitionsinteresse an europäischen KI-Unternehmen zu fördern.