Laut Decrypt könnte es nach Donald Trumps erwartetem Wahlsieg bald zu einem Führungswechsel bei der US-Börsenaufsicht SEC kommen. Markus Thielen, CEO des Kryptoforschungsunternehmens 10x Research, vermutet, dass Gary Gensler, der derzeitige SEC-Vorsitzende, im Vorgriff auf die neue Regierung zurücktreten könnte. In der Vergangenheit sind SEC-Vorsitzende zurückgetreten, wenn ein neuer Präsident sein Amt antritt, sodass die neue Regierung einen Vorsitzenden ernennen kann, der ihren politischen Zielen entspricht. Dieses Muster war zu beobachten, als Jay Clayton, der von Trump ernannt wurde, vor Joe Bidens Amtseinführung zurücktrat und Mary Jo White, die von Barack Obama ernannt wurde, am Tag von Trumps Amtseinführung zurücktrat.
Gensler, der 2021 von Präsident Biden ernannt wurde, ist für seinen strengen Regulierungsansatz gegenüber US-Kryptobörsen, dezentralen Finanzprojekten und Softwareentwicklern bekannt. Seine Amtszeit soll bis 2026 dauern. Trump hat jedoch die Absicht geäußert, Gensler im Falle seiner Wahl abzusetzen, und kritisierte die regulatorische Haltung der derzeitigen Regierung gegenüber Kryptowährungen. Während einer Keynote auf der Bitcoin 2024-Konferenz versprach Trump, den „Anti-Krypto-Kreuzzug“ von Biden und Harris zu beenden, wenn er ins Amt zurückkehrt. Trotz dieser Behauptungen weist Decrypt darauf hin, dass regulatorische Protokolle den Präsidenten daran hindern, Gensler ohne Grund abzusetzen, obwohl ein neuer Präsident ihn von seinem Amt als Vorsitzender degradieren und einen anderen SEC-Kommissar ernennen könnte.
Auch der republikanische US-Abgeordnete French Hill forderte eine neue Führung bei der SEC, unabhängig von der Partei, die das Weiße Haus kontrolliert. Hill kritisierte Genslers Ansatz und bezeichnete ihn als „Panikmache“ und Missbrauch der Regulierungsbefugnis der SEC. Das Potenzial für einen Führungswechsel bei der SEC unterstreicht die anhaltende Debatte über den Regulierungsrahmen für den Kryptowährungssektor in den Vereinigten Staaten.