Laut Cointelegraph: Yuichiro Tamaki, der Vorsitzende der japanischen Demokratischen Partei für das Volk (DPP), hat einen Plan vorgeschlagen, den Steuersatz für Kryptowährungsgewinne auf 20 % zu senken. Er kündigte diesen Vorschlag in einem X-Post am 20. Oktober an und forderte die Wähler auf, die DPP bei den bevorstehenden Wahlen zu unterstützen, wenn sie eine separate Besteuerung von Krypto-Vermögenswerten befürworten. Derzeit werden Krypto-Gewinne als sonstiges Einkommen zwischen 15 % und 55 % besteuert, je nach persönlichem Einkommen.

Der Vorschlag

Tamakis Plan zielt darauf ab, die steuerliche Behandlung von Krypto-Vermögenswerten zu vereinfachen und sie an die Steuerstruktur für Börsengewinne anzupassen, die mit einem Pauschalsatz von 20 % besteuert werden. Der Plan sieht außerdem vor, dass beim Austausch eines Krypto-Vermögenswerts gegen einen anderen kein Steuerereignis stattfindet, was den Anlegern erhebliche Steuererleichterungen bietet. Dieser Schritt soll Japan als Vorreiter im Web3-Bereich positionieren, indem ein günstigeres regulatorisches Umfeld für Krypto-Investitionen geschaffen wird.

Grundsatzerklärung der DPP. Quelle: DPP

Politische Landschaft und Unsicherheit

Die DPP hält derzeit nur 7 von 465 Sitzen im japanischen Repräsentantenhaus, was die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung dieses Plans ungewiss macht. Jüngste Meinungsumfragen des lokalen Nachrichtensenders Mainichi deuten jedoch darauf hin, dass die Partei ihre Sitze bei den kommenden Wahlen am 27. Oktober auf bis zu 20 erhöhen könnte. Die Liberaldemokratische Partei und ihr Koalitionspartner Komeito werden voraussichtlich die Mehrheit der Sitze behalten, was die Fähigkeit der DPP, diese Politik umzusetzen, möglicherweise einschränkt.

Steuerreformbemühungen in Japan

Anfang des Jahres schlug die japanische Finanzdienstleistungsbehörde eine umfassende Überarbeitung des Steuerrechts des Landes vor, die unter anderem eine Senkung der Steuern auf Kryptovermögenswerte bis zum Geschäftsjahr 2025 vorsieht. Inhaber von Kryptowährungen in Unternehmen müssen am Ende des Geschäftsjahres eine pauschale Steuer von 30 % auf ihre Bestände zahlen, unabhängig von Gewinn oder Verlust.

Zukünftige Auswirkungen

Während die Chancen der DPP, bei der Wahl eine Mehrheit zu erringen, gering sind, hat Tamakis Vorschlag einer Kryptosteuer die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit einer Reform des japanischen Steuersystems für digitale Vermögenswerte gelenkt. Die vorgeschlagene Senkung könnte Japan auf dem globalen Kryptowährungsmarkt wettbewerbsfähiger machen und weitere Innovationen im Web3-Sektor fördern.