Bis jetzt, im Jahr 2024, scheint Bitcoin nicht den von vielen Menschen erwarteten „Uptober“ erreicht zu haben.
Historisch gesehen ist der Oktober normalerweise ein günstiger Zeitpunkt für diese führende Kryptowährung. Der Begriff „Uptober“ spiegelt die vergangene Wertentwicklung wider, da Bitcoin in diesem Monat seit 2013 einen durchschnittlichen Zuwachs von 22,9 % verzeichnete. In einigen Jahren, wie 2021, gab es sogar Zuwächse von bis zu 40 %.
Allerdings scheint es dieses Jahr nicht so gut zu laufen. Bei Redaktionsschluss bleibt Bitcoin knapp unter 63.000 US-Dollar, nachdem es im September um 8 % gestiegen war.
Diejenigen, die sich auf Uptober freuen, sind besorgt, weil es viele Faktoren gibt, die diese Aussicht derzeit gefährden und die bisherige Erfolgsserie von Bitcoin zunichtemachen.
Spotmarktaktivität, Terminkontrakte und Verkaufsdruck
Der Bitcoin-Futures-OI (Open Interest)* liegt derzeit bei einem Höchststand von 34,79 Milliarden US-Dollar, eine der größten Herausforderungen für den Markt. Historisch gesehen deuten solche Höchststände normalerweise darauf hin, dass der Markt seinen Höhepunkt erreicht hat.
Wenn Händler beginnen, Gewinne mitzunehmen, kommt es oft zu einer Korrektur, die den Preis von Bitcoin nach unten ziehen kann. Darüber hinaus ist die Spotmarktaktivität auf einem niedrigen Niveau. Nach einer Phase starker Käufe nach der September-Korrektur hat diese Dynamik nachgelassen, was die Händler vorsichtig macht und die Käufer weniger an einer Teilnahme interessiert.
Eine Schwäche auf dem Spotmarkt bedeutet auch, dass es weniger Käufer gibt, was zu einer geringeren Preisunterstützung führt. Wenn auf dem Markt ein Gleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern herrscht, sind die Preise normalerweise stabil oder können sinken.
Auch der Verkaufsdruck nimmt aufgrund der veränderten Anlegerpsychologie zu. Viele Anleger beginnen, Gewinne mitzunehmen, insbesondere diejenigen, die im September bescheidene Gewinne verzeichneten.
Makro- und geopolitische Faktoren
Auch makroökonomische Faktoren wirken sich auf Bitcoin aus. Die mögliche Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) hat zu einem gewissen Optimismus geführt, aber Inflationsraten und Beschäftigungsdaten bleiben volatil. Die Daten zum Verbraucherpreisindex (CPI) geben keine klare Richtung vor, was Bitcoin als Inflationsschutz weniger attraktiv macht.
Darüber hinaus erschütterten auch geopolitische Spannungen den Markt. Jüngste Ereignisse, darunter Konflikte im Nahen Osten und Spannungen zwischen Großmächten, haben sich negativ auf die Anlegerstimmung ausgewirkt.
Auch die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl sorgt für Volatilität am Markt. Untersuchungen von XBTO zeigen, dass die Volatilität von Bitcoin jetzt stärker mit den traditionellen Finanzmärkten korreliert als in früheren Wahlzyklen, wobei die Korrelation mit dem S&P 500 +86 % erreicht.
Insgesamt scheinen die Chancen, dass „Uptober“ stattfindet, immer geringer zu werden.
*OI (Open Interest) ist ein Maß für den Gesamtwert aller ausstehenden oder „nicht abgewickelten“ Terminkontrakte an Börsen und ist auch ein Indikator für Marktpreissteigerungen sowie die Stimmung der Händler in Bezug auf eine bestimmte Anlageklasse.