Am 10. Oktober kündigte Ripple die Einführung neuer Funktionen für Ripple Custody an, seinen digitalen Vermögenswertspeicherdienst für Banken und Fintech-Unternehmen.
Aaron Sletterhaugh, Senior Vice President bei Ripple, erklärte, dass Funktionen wie die Überwachung der Geldwäschebekämpfung (AML), vorkonfigurierte Richtlinien- und Betriebseinstellungen sowie die Integration mit dem XRP-Ledger und eine benutzerfreundliche Oberfläche sowohl institutionelle Kunden als auch Krypto-Natives ansprechen werden, die digitale Vermögenswerte aufbewahren möchten.
Die neue Depotabteilung von Ripple bemüht sich schon seit einiger Zeit, das Unternehmen in diesem Bereich zu etablieren – diese jüngste Entwicklung folgt auf die Übernahme von Standard Custody & Trust durch Ripple, die im Februar 2024 angekündigt und am 11. Juni abgeschlossen wurde.
Das Unternehmen hatte am 17. Mai außerdem das Schweizer Technologieunternehmen für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte Metaco für 250 Millionen Dollar übernommen.
Zuvor hatte Ripple bereits eine Partnerschaft mit HSBC, der zweitgrößten Bank Hongkongs, geschlossen, um Depotdienste anzubieten.
Herausforderungen bei der XRP-Versorgung und anhaltende rechtliche Bedenken
XRP, dessen Preis seit Jahresbeginn um 14,19 % gefallen ist, verzeichnet seit Wochen eine Abwärtsbewegung.
Auf einen jüngsten Höchststand am 29. September, bei dem die Kryptowährung einen Preis von 0,65784 $ erreichte, folgte bald ein starker Rückgang auf 0,52677 $ – ein Rückgang von 19,92 %.
Am 1. Oktober hat Ripple im Rahmen seiner monatlichen Treuhandfreigabe 1 Milliarde XRP freigegeben und damit das Angebot erheblich erhöht. Bis Ende Oktober soll der Verkauf weiterer 200 Millionen XRP folgen.
XRP-Monatspreisdiagramm. Quelle: Finbold
Auch regulatorische Maßnahmen gossen Öl ins Feuer – obwohl die Urteile im Verfahren der SEC gegen Ripple im August weitgehend positiv ausfielen, rückte die Berufung der SEC vom 3. Oktober rechtliche Bedenken und Unsicherheiten wieder in den Vordergrund.
Nach der Berufung warf der Chief Legal Officer (CLO) des Unternehmens, Stuart Alderoty, der Agentur Prozesskrieg vor und erklärte zugleich, dass Ripple erwäge, Berufung einzulegen, deren Frist der 17. Oktober sei.
Ripples neue Einnahmequelle und XRP-Preisentwicklung
Während die laufenden Bemühungen, die Einnahmen zu diversifizieren und die behördlichen Lizenzen auszuweiten, ein kluger strategischer Schachzug sind, insbesondere da der Markt für die Verwahrung von Kryptowährungen Prognosen zufolge bis 2030 ein Volumen von 16 Billionen US-Dollar erreichen wird, ist es unwahrscheinlich, dass wir aufgrund dieser positiven Entwicklungen signifikante Änderungen der Preisentwicklung erleben werden.
Der Wert von XRP wird bis 2027 – wenn der Treuhandplan abgeschlossen ist – weiterhin vom Tanz von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Diese Diversifizierung der Einnahmen ist zwar langfristig gut für das Unternehmen, wird aber keine großen Auswirkungen haben. Zum einen ist der Großteil der Einnahmen von Ripple an den Wert von XRP gebunden – dies allein wird die Einnahmen nicht ausreichend diversifizieren, um erhebliche Investitionen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Ökosystems zu ermöglichen. Positive Presse kann zwar einen Effekt haben, wird aber höchstwahrscheinlich von anhaltenden rechtlichen und regulatorischen Problemen überschattet werden.