Die thailändische Wertpapieraufsichtsbehörde hat vorgeschlagen, Investmentfonds und privaten Fonds Investitionen in Kryptowährungen zu erlauben. Dies ist ihr jüngster Versuch, die Kryptowirtschaft des Landes zu stärken.

Laut einem Bericht der Bangkok Post, der sich auf eine Ankündigung der thailändischen Börsenaufsichtsbehörde SEC vom 9. Oktober beruft, sieht der Vorschlag vor, dass Fonds in Investment-Token und börsengehandelte Krypto-Fonds investieren können, die an US-Börsen notiert sind.

Der stellvertretende Generalsekretär der SEC, Anek Yooyuen, erklärte, dass „Investment-Token“ aufgrund ihrer vergleichbaren Risiken ähnlich wie Wertpapiere wie Aktien und Anleihen behandelt würden. Ziel sei es, Wertpapierfirmen und Vermögensverwaltern zu ermöglichen, Großanlegern Kryptoprodukte anzubieten.

Eine der wichtigsten Bestimmungen besteht darin, dass für Publikumsfonds eine Obergrenze gilt, die ihr Engagement in Kryptowährungen auf 15 % begrenzt, während institutionelle und vermögende Anleger von derartigen Beschränkungen ausgenommen bleiben.

Yooyuen fügte hinzu, dass die entsprechenden Kriterien im Laufe des Jahres aktualisiert würden, um Fonds Rechnung zu tragen, die mit digitalen Vermögenswerten handeln, und wies darauf hin, dass diese Änderungen Aspekte wie „Verwahrung von Vermögenswerten“ und „Offenlegung von Informationen“ umfassen würden.

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Darüber hinaus plant die Kommission, je nach Risikoniveau der digitalen Vermögenswerte unterschiedliche Regeln anzuwenden. Für risikoreiche Vermögenswerte wie Bitcoin gelten spezifische Richtlinien, während für Stablecoins möglicherweise andere Vorschriften gelten.

Die SEC bittet derzeit bis zum 8. November 2024 um öffentliches Feedback zu dem Vorschlag.

Gleichzeitig werde die SEC auch erwägen, Initial Coin Offering-Portalen zu gestatten, einige Aufgaben wie das Sammeln von Mitteln oder die Projektgestaltung auszulagern, wenn sie nicht über die nötigen internen Kapazitäten verfügen, hieß es in dem Bericht weiter. Allerdings soll vor der Umsetzung eine öffentliche Anhörung stattfinden.

Neben diesen neuen Möglichkeiten verschärft die SEC jedoch die Regeln und führt härtere Strafen für Verstöße wie ungedeckte Leerverkäufe und Marktmanipulation ein.

Die Geldstrafen für unzulässige Handelsaufträge von Wertpapierfirmen sollen von derzeit 1 Million Baht auf 3 Millionen Baht steigen. Firmen, die schwerer Verstöße schuldig gesprochen werden, könnten zudem ihre Lizenzen entzogen bekommen.

Thailands pro-Krypto-Maßnahmen

Die Regulierungsbehörden in Thailand haben Schritte unternommen, um ein kryptofreundlicheres Umfeld im Land zu schaffen. Anfang des Jahres genehmigte das thailändische Kabinett eine Steuerbefreiung für Krypto-Einnahmen, um dem Land einen Wettbewerbsvorteil auf globaler Ebene zu verschaffen.

Monate später, im August, startete die SEC eine Digital Asset Regulatory Sandbox, um zehn privaten Firmen die Durchführung von Versuchen zum Umtausch von digitalen Token und Kryptowährungen gegen thailändische Baht zu ermöglichen und damit den Grundstein für die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmethode zu legen.

Ab Oktober 2024 sind Kryptozahlungen bei der Bank von Thailand immer noch verboten, die SEC plant jedoch, die Angelegenheit vor einer Umsetzung weiter mit der Zentralbank zu erörtern.

Thailand verbietet außerdem den nicht autorisierten Kryptohandel und die Kommission hat damit begonnen, nicht lizenzierte Plattformen zu blockieren, um den Einheimischen den Zugriff auf die Dienste zu verwehren.

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