• Marat Tambiyev erhielt Bestechungsgelder in Höhe von 73 Millionen US-Dollar in Bitcoins. Dies ist der größte Bestechungsfall in Russland, in dem Kryptowährungen eine Rolle spielen.

  • Die Ermittler entdeckten Tambiyevs Krypto-Wallets mithilfe von Zugangscodes, die in einer Datei namens „Pension“ auf seinem Laptop versteckt waren.

  • Obwohl ein Drittel der gestohlenen Bitcoins wiedergefunden werden konnte, ist der Verbleib der restlichen Kryptowährung weiterhin unbekannt.

Marat Tambiyev, ein ehemaliger Ermittler der russischen Regierung, wurde am Dienstag zu einer 16-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er Bestechungsgelder, hauptsächlich in Form von Bitcoins, angenommen hatte. Laut russischen Staatsanwälten erhielt Tambiyev von einer kriminellen Gruppe, gegen die er ermittelte, Bitcoins im Wert von rund 73 Millionen Dollar. Diese Summe übersteigt alle bisherigen Bestechungsfälle in der modernen Geschichte des Landes um mehr als das Fünffache.

Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass Tambiyev, anstatt sämtliche Vermögenswerte der kriminellen Gruppe zu beschlagnahmen, dafür sorgte, dass mehr als die Hälfte der Bitcoins der Gruppe auf seine persönlichen Kryptowährungs-Wallets transferiert wurden.

https://twitter.com/WuBlockchain/status/1843844600773173370

Die Ermittler entdeckten die Zugangscodes zu den Wallets auf Tambiyevs Laptop in einer Datei mit der Bezeichnung „Pension“. Dadurch konnte die kriminelle Gruppe den verbleibenden Teil ihrer Bitcoin-Bestände behalten.

Eine Bestechung beispiellosen Ausmaßes

Bei diesem Fall handelt es sich um den bislang größten bekannten Bitcoin-bezogenen Bestechungsfall in Russland. Die russischen Medien wiesen auf die historische Bedeutung hin und betonten, dass es sich bei Tambiyevs Handlungen um eine erheblich größere Bestechung handelte als alle zuvor in Russland verzeichneten Fälle.

Das Ausmaß der Bestechung und die Verwendung von Bitcoins verdeutlichten die zunehmende Komplexität der Taktiken organisierter Verbrecherbanden.

Obwohl die Staatsanwaltschaft Beweise vorlegte, beteuerte Tambiyev während des Prozesses weiterhin seine Unschuld. Er behauptete, sein Handeln habe dem Staat geholfen, einen Teil der gestohlenen Gelder von der kriminellen Vereinigung zurückzuerhalten.

Allerdings konnten die Ermittler nur etwa ein Drittel der Bitcoins aus Tambiyevs Wallets bergen. Das Schicksal der restlichen Kryptowährung bleibt unklar.

Rechtliche Schritte und künftige Rechtsmittel

Neben Tambijew wurde auch Kristina Ljachowenko, eine mutmaßliche Komplizin, zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft gab an, dass Ljachowenko eine Schlüsselrolle bei der Ermöglichung des Komplotts gespielt habe. Beide Angeklagten wollen gegen ihre Verurteilungen Berufung einlegen, so ihre Anwälte.

Der Fall ist eine von vielen prominenten Korruptionsermittlungen in Russland, in die zahlreiche hochrangige Beamte verwickelt sind. Jüngste Vorfälle haben eine große Zahl von Finanzverbrechen unter prominenten Personen in Russland aufgedeckt. Dies hat die Behörden dazu veranlasst, ihre Bemühungen im Kampf gegen Bestechung und Korruption zu verstärken.

Behörden auf der ganzen Welt unternehmen Anstrengungen, um illegale digitale Vermögenswerte aufzuspüren und zurückzufordern, da die Verwendung von Kryptowährungen in Bestechungsfällen zunimmt. Tambiyevs Situation verdeutlicht, wie schwierig es für die Behörden wird, die illegale Verwendung von Kryptowährungen zu stoppen.

Der Beitrag „Russischer Beamter im größten Bitcoin-Bestechungsfall der Geschichte zu 16 Jahren Haft verurteilt“ erschien zuerst auf Crypto News Land.