Einer Ankündigung vom 2. Oktober zufolge wird Gurbir Grewal, der oberste Vollstrecker der US-Börsenaufsicht SEC, am 11. Oktober zurücktreten, nachdem er in seiner Amtszeit durch seine aggressive Überwachung der Kryptowährungsbranche geprägt war.
Die SEC hat noch keinen dauerhaften Nachfolger für Grewal bestimmt, doch Sanjay Wadhwa, stellvertretender Direktor der Durchsetzungsabteilung der SEC, wird vorerst als kommissarischer Direktor fungieren, hieß es in der Ankündigung.
Als oberster Durchsetzungsbeauftragter der SEC empfahl Grewal mehr als 100 Durchsetzungsmaßnahmen, „um die weit verbreitete Nichteinhaltung im schnell wachsenden Krypto-Raum anzugehen, darunter auch gegen die Betreiber der größten Handelsplattformen für Krypto-Assets der Welt“, sagte die Aufsichtsbehörde.
Quelle: SEC
Grewals plötzlicher Abgang hat Spekulationen ausgelöst, dass die SEC sich möglicherweise auf einen sanfteren Ansatz gegenüber Kryptowährungen vorbereitet.
Im September brach die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ihr Schweigen zu Kryptowährungen und sagte, sie wolle, dass die USA in dieser Branche „dominant“ seien.
„Vielleicht das unvermeidliche Ende einer Kampagne unrechtmäßiger Belästigung und Falschdarstellung, die zu vielen peinlichen Niederlagen vor Gericht geführt hat“, sagte Jake Chervinsky, Chefjurist von Variant Fund, in einem Beitrag vom 2. Oktober auf der X-Plattform.
Der politische Druck auf die SEC hat vor den US-Präsidentschaftswahlen im November zugenommen. Im Juli versprach der republikanische Kandidat Donald Trump, den SEC-Vorsitzenden Gary Gensler im Falle seiner Wahl zu „entlassen“.
Im September geriet Gensler während einer Anhörung des Finanzdienstleistungsausschusses des Repräsentantenhauses wegen seines Umgangs mit der Krypto-Regulierung in den USA unter Beschuss von Gesetzgebern und Behördenmitgliedern.
Die Kryptoindustrie wehrt sich vor den Wahlen im November gegen eine strenge Durchsetzung.
Mit der Unterstützung von Krypto-Unternehmen und -Führungskräften, vor allem Ripple und Coinbase, konnte Fairshake eigenen Angaben zufolge mehr als 169 Millionen US-Dollar für den Wahlzyklus 2024 sammeln.
Grewal leitete die Durchsetzungseinheit der SEC drei Jahre lang. Er verbrachte insgesamt 21 Jahre bei der Behörde, teilte die SEC mit.
„Von der Neufestsetzung der Strafen und Rechtsmittel über die Auseinandersetzung mit neu auftretenden Risiken bis hin zur Verantwortungsnahme von Emittenten, Insidern und Gatekeepern bin ich unglaublich stolz auf alles, was wir erreicht haben“, sagte Grewal in einer Erklärung.
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