Robinhood hat seine Dienste in Europa erweitert und ermöglicht seinen Benutzern erstmals, mehr als zwanzig Kryptowährungen in die App hinein und aus ihr heraus zu transferieren.

Dieser Service steht allen Kunden in der Europäischen Union (EU) zur Verfügung. Robinhood hat seinen Krypto-Handelsservice vor fast zwei Jahren in der EU eingeführt.

Expansion durch Regulierung

Johann Kerbrat, Krypto-Generaldirektor von Robinhood, glaubt, dass der europäische Markt viel Potenzial hat, insbesondere angesichts der veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen.

Er verwies insbesondere auf die EU-Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA), die einheitliche Regeln für alle 27 Mitgliedsstaaten festlegen wird. Kerbrat fügte hinzu:

„Gemessen am gesamten adressierbaren Markt ist die EU so groß wie die USA.“

Für eine begrenzte Zeit bietet Robinhood europäischen Kunden, die Token auf seine Plattform übertragen, einen Anreiz. Benutzer erhalten 1 % des Wertes ihrer eingezahlten Token in Kryptowährung zurück.

Robinhood kämpft mit der amerikanischen Regulierung durch Durchsetzung

In den USA ist die Situation komplizierter. Die SEC hat große Kryptounternehmen wie Coinbase, Binance und Ripple aktiv ins Visier genommen.

Die Unternehmen widersprachen dem mit der Begründung, dass die auf ihren Plattformen gehandelten Token nicht unter die Definition von Wertpapieren fielen, die bei der SEC registriert werden müssten.

Robinhood selbst wird in den USA auf Bundesebene von der SEC und der Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) reguliert. Es verfügt außerdem über eine BitLicense des New Yorker Department of Financial Services.

Kerbrat ist jedoch über den aktuellen Stand der Kryptoregulierung dort frustriert und sagt:

„Wir sind enttäuscht über die Art und Weise, wie in den USA Regulierung betrieben wird. Im Grunde handelt es sich um Regulierung durch Durchsetzung.“

Unterdessen gab Freetrade heute bekannt, dass es den britischen Kundenstamm der australischen Investment-App Stake übernehmen werde. Damit steht das Unternehmen in direktem Wettbewerb mit Robinhood.

Im Juni gab das Unternehmen Pläne bekannt, die in Luxemburg ansässige Kryptobörse Bitstamp zu übernehmen. Der Deal im Wert von 200 Millionen Dollar sollte Robinhood helfen, seine Reichweite weltweit auszuweiten.

Bitstamp verfügt über mehr als 50 Lizenzen in Großbritannien, Singapur und der EU. Die Übernahme soll Mitte 2025 abgeschlossen sein.

Die Infrastruktur von Bitstamp wird es Robinhood außerdem ermöglichen, seine Dienstleistungen auf institutionelle Anleger auszuweiten.

Bitstamp bietet ein „Crypto-as-a-Service“-Produkt an, mit dem Banken und andere Finanzinstitute ihre eigenen Kryptodienste starten können.

Derzeit sind die Krypto-Handels- und Überweisungsdienste von Robinhood für Kunden aus dem Vereinigten Königreich jedoch nicht verfügbar.

Obwohl Robinhood seinen Aktienhandelsdienst im November letzten Jahres in Großbritannien einführte, gab es bisher keine Andeutungen, Kryptowährungen dorthin zu bringen.