Nvidia-CEO Jensen Huang hat erklärt, dass die Entwicklung fortschrittlicherer künstlicher Intelligenz der beste Weg sei, um den Missbrauch von KI zu bekämpfen. Bei einer Veranstaltung des Bipartisan Policy Center in Washington betonte Huang, dass KI-Technologie eine erhebliche Bedrohung und eine entscheidende Lösung im anhaltenden Kampf gegen Desinformation und Datenmanipulation darstelle.

KI bedroht US-Wahlen

Angesichts der bevorstehenden US-Bundeswahlen im November nehmen die Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs von KI zu. Huang wies darauf hin, dass KI in rasantem Tempo falsche Informationen generieren kann, die die öffentliche Wahrnehmung verzerren und demokratische Prozesse beeinflussen können. Eine vom Pew Research Center durchgeführte Umfrage ergab, dass fast 60 Prozent der Amerikaner zutiefst besorgt über die mögliche Rolle von KI bei der Verbreitung falscher Informationen über Kandidaten sind.

Diese Befürchtung erstreckt sich auf beide großen politischen Parteien. Etwa zwei von fünf Befragten glauben, dass KI während der Wahlen überwiegend für schädliche Zwecke eingesetzt wird. Huang forderte die US-Regierung auf, KI-Technologien einzuführen, um diese Bedrohungen zu vermeiden. Er plädierte dafür, dass jedes Ministerium, insbesondere die für Energie und Verteidigung zuständigen, die KI-Fähigkeiten nutzt, und betonte die Notwendigkeit einer staatlich geführten KI-Initiative.

Der Energiebedarf der KI

Mit der rasanten Entwicklung der KI geht ein erheblicher Anstieg des Energieverbrauchs einher. Laut Huang machen KI-Rechenzentren derzeit etwa 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs aus, ein deutlicher Anstieg ist zu erwarten. Er prognostiziert, dass Rechenzentren in Zukunft 10 bis 20 Mal mehr Energie benötigen könnten als heute.

Huang erklärte, dass der Energieverbrauch weiter steigen werde, da KI-Modelle voneinander lernen. Er schlug vor, Rechenzentren in der Nähe von reichlich vorhandenen, aber schwer zu transportierenden Energiequellen zu errichten, um diesen Bedarf zu decken. Mit dieser Strategie könnten KI-Systeme auch an abgelegenen Standorten effizient arbeiten und gleichzeitig eine ausreichende Energieversorgung sicherstellen.

Regulatorische Herausforderungen für die KI-Entwicklung

Mit dem Fortschritt der KI-Technologie wird die Diskussion über ihre Regulierung immer wichtiger. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat kürzlich ein Veto gegen SB 1047 eingelegt, einen Gesetzentwurf, der KI-Systemen verbindliche Sicherheitsmaßnahmen auferlegen soll. Der Gesetzesentwurf stieß bei großen Technologieunternehmen wie OpenAI, Meta und Google auf starken Widerstand. Newsom äußerte die Sorge, dass der Gesetzentwurf Innovationen behindern und die Öffentlichkeit nicht ausreichend vor echten Bedrohungen durch KI schützen würde.

Der vom demokratischen Senator Scott Wiener verfasste Gesetzentwurf sollte KI-Entwickler dazu verpflichten, einen „Kill Switch“ in ihre Modelle einzubauen und Pläne zur Minderung extremer Risiken zu erstellen. Darüber hinaus hätte er die Entwickler für alle anhaltenden Bedrohungen, die von ihren Systemen ausgehen, haftbar gemacht, wie etwa eine mögliche Übernahme des KI-Netzes. Das Veto spiegelt den anhaltenden Kampf wider, Sicherheit zu gewährleisten und Innovationen innerhalb der KI-Landschaft zu fördern.

Jensen Huangs Bemerkungen unterstreichen die Doppelnatur der KI als Risiko und potenzielle Lösung zugleich. Während sich die Technologie weiterentwickelt, müssen sich die Akteure im öffentlichen und privaten Sektor mit den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen auseinandersetzen, die sich durch die Fortschritte bei der KI ergeben.

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