Die US-Behörden haben die russischen Staatsbürger Sergey Sergeevich Ivanov und Timur Shakhmametov angeklagt, weil sie mutmaßlich einen Geldwäschedienst für Kryptowährungen betrieben haben, der mit russischer Cyberkriminalität in Verbindung steht.
Für Informationen, die zur Festnahme oder Verurteilung der beiden Täter führen, hat das US-Außenministerium ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar ausgesetzt.
Internationales Vorgehen gegen russische Cyberkriminalität
Das US-Finanzministerium gab in Abstimmung mit internationalen Partnern bekannt, dass es Maßnahmen ergriffen habe, um den Betrieb von PM2BTC und Cryptex zu unterbinden. Bei den beiden digitalen Währungsbörsen handelt es sich um groß angelegte Geldwäscheaktivitäten, von denen Ransomware-Akteure und andere von Russland aus operierende Cyberkriminelle profitieren.
Das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) hat PM2BTC, das mit Ivanov in Verbindung steht, als „Hauptproblem der Geldwäsche“ eingestuft. Darüber hinaus hat das Office of Foreign Assets Control (OFAC) Sanktionen gegen Ivanov und Cryptex verhängt, weil sie Transaktionen im Zusammenhang mit Ransomware im Wert von über 51 Millionen Dollar und Verbindungen zu russischer Cyberkriminalität im Wert von 720 Millionen Dollar ermöglicht haben.
Berichten zufolge ist Ivanov seit über zwei Jahrzehnten in russische Cyberkriminalität verwickelt und hat angeblich Hunderte Millionen Dollar über verschiedene Zahlungsabwicklungsdienste, darunter UAPS, gewaschen.
Cryptex, das ebenfalls hauptsächlich in Russland aktiv ist, war angeblich an der Geldwäsche für Cyberkriminelle beteiligt, darunter Ransomware-Akteure, betrügerische Shops und Börsen mit mangelhaften Compliance-Programmen.
Strafverfolgungsbehörden, darunter der US-Geheimdienst, die niederländische Polizei und der niederländische Fiskalnachrichtendienst (FIOD), haben Webdomains und Infrastruktur beschlagnahmt, die mit PM2BTC und Cryptex in Verbindung stehen. Der US-Geheimdienst und die Staatsanwaltschaft des Eastern District of Virginia haben außerdem eine Anklage gegen Ivanov und Shakhmametov erhoben.
Die Maßnahmen sollen die nationale Sicherheit und das Finanzsystem schützen, indem sie illegalen Finanzinstituten den Zugang zum Markt verwehren. Sie sind Teil der Operation Endgame, einer multinationalen Initiative zur Zerschlagung von Finanzinstituten, die Cyberkriminalität ermöglichen.
Auswirkungen der Sanktionen
Die Sanktionen des OFAC blockieren sämtliches Eigentum und sämtliche Interessen der beiden Verdächtigen in den Vereinigten Staaten und verbieten jeder Person oder Organisation mit Wohnsitz im Land, mit ihnen Geschäfte zu machen. Andererseits verbietet die Anordnung des FinCEN Finanzinstituten, Transaktionen mit PM2BTC durchzuführen, wobei ausländische Finanzinstitute, die mit den Unternehmen zu tun haben, ebenfalls Sanktionen riskieren.
Bradley T. Smith, stellvertretender Finanzminister für Terrorismusbekämpfung und Finanznachrichtendienst, kommentierte die Situation wie folgt: „Die Vereinigten Staaten und unsere internationalen Partner bleiben ihrer Verpflichtung treu, zu verhindern, dass Cyberkriminelle wie PM2BTC und Cryptex ungestraft agieren.“
Diese jüngste Runde rechtlicher Konsequenzen ist Teil einer breiteren US-Initiative zur Bekämpfung der Cyberkriminalität aus Russland. Im vergangenen Jahr hat das Finanzministerium mehrere Einzelpersonen und Gruppen, die an solchen Aktivitäten beteiligt waren, mit Sanktionen belegt.
Dazu gehören Mitglieder der einheimischen Hacktivistengruppe Cyber Army of Russia Reborn, Anführer der Ransomware-Gruppe LockBit und Partner des Darknet-Marktes Genesis Market, der Anfang 2023 von den Strafverfolgungsbehörden geschlossen wurde.
Der Beitrag „USA erheben Anklage gegen zwei russische Staatsbürger wegen Krypto-Geldwäschesystems und bietet 10 Millionen Dollar Kopfgeld“ erschien zuerst auf CryptoPotato.