Einer ausgewählten Gruppe russischer Firmen wurde im Rahmen eines Pilot-Rechtsrahmens die Erlaubnis erteilt, digitale Währungen für die Bezahlung chinesischer Importe zu verwenden. Diese Gruppe besteht aus Elektronikherstellern, Finanzinstituten und bestimmten Mitgliedern der russischen Industrie- und Handelskammer. Die beteiligten Unternehmen handeln hauptsächlich mit Dual-Use-Produkten, die sowohl kommerzielle als auch militärische Anwendungen haben.
Diese Unternehmen hatten Schwierigkeiten mit internationalen Zahlungsprozessen, insbesondere mit China, und wurden aufgrund ihres beträchtlichen Transaktionsvolumens ausgewählt. Die russische Zentralbank beaufsichtigt gemeinsam mit dem Finanzministerium die Initiative, die regulierte Handelsbörsen auf Kryptowährungsbasis ermöglicht. Mikhail Uspensky vom Expertenrat der Staatsduma zur Regulierung von Kryptowährungen wies darauf hin, dass der Beitritt zu dem Programm selektiv sei und möglicherweise mittelgroße Unternehmen ausschließe.
Obwohl das russische Gesetz die Verwendung von Kryptowährungen für Käufe oder internationale Geschäfte außerhalb dieses experimentellen Rahmens nicht ausdrücklich verbietet, bestehen weiterhin rechtliche Unklarheiten. Der Rahmen vereinfacht den Prozess der Umwandlung digitaler Währungen in Fiatgeld durch Banken, es gibt jedoch Bedenken, dass Versuche, Sanktionen zu umgehen, aufgrund der Transparenz der Blockchain-Technologie leicht nachvollziehbar sein könnten.
Yuri Brisov, Partner bei der Beratungsfirma Digital & Analog Partners, betonte, dass Kryptowährungen zwar den Handel vereinfachen könnten, aber nicht immun gegen Sanktionen seien. Er wies darauf hin, dass alle Blockchain-Transaktionen öffentlich überprüfbar seien, und warnte, dass Versuche, das System zur Umgehung von Sanktionen zu nutzen, zu einer raschen Schließung führen könnten.
Offizielle Stellen betonen, dass der Schwerpunkt des Experiments weiterhin auf Aktivitäten und Ländern liegen sollte, die keine Sanktionen gegen Russland verhängt haben, und warnen, dass ein Missbrauch den Erfolg des Programms gefährden könnte.