Laut Vizepräsident Cevdet Yilmaz hat die Türkei beschlossen, die Pläne für die Einführung eines neuen Steuerpakets, das auf Aktienmarkt- und Kryptowährungsgewinne abzielt, in diesem Jahr auf Eis zu legen. In einem Interview mit Bloomberg stellte Yilmaz klar, dass die Regierung derzeit keine Aktiensteuer auf ihrer Agenda habe.

Er erwähnte, dass der Vorschlag zwar zuvor diskutiert worden sei, jedoch nicht mehr in Betracht gezogen werde, und erklärte:

Eine Aktiensteuer steht nicht auf unserer Agenda. Sie wurde bereits früher diskutiert und ist dann von der Tagesordnung verschwunden.

Stattdessen werde sich der Schwerpunkt in der kommenden Zeit auf die Reduzierung der Steuerfreibeträge verlagern, stellte er klar.

Anfang des Jahres sorgten Gespräche über eine mögliche Börsensteuer zur Bekämpfung der Inflation für Unruhe unter den Anlegern und ließen die Aktienhandelsvolumina sinken. Finanzminister Mehmet Simsek hatte bereits im Juni angedeutet, dass der Plan überprüft werden würde.

Die Türkei steht vor der Herausforderung, ihre Inflationsrate zu senken, die derzeit bei 52 % liegt. Yilmaz wies darauf hin, dass die Verbesserung der öffentlichen Finanzen des Landes weiterhin Priorität habe. Darüber hinaus erwähnte er, dass die Offshore-Swap-Bestimmungen, die die Lira-Liquidität einschränken, je nach Marktlage irgendwann aufgehoben werden würden, als Teil umfassenderer Wirtschaftsreformen, die auf die Stabilisierung der Währung und die Senkung der Inflation abzielen.