In den letzten fünf Tagen ist Bitcoin um 7 % gestiegen und hat zum ersten Mal seit dem 26. August die 64.000-Dollar-Marke überschritten. Gleichzeitig hat Gold in diesem Jahr mehr als 30 Mal Allzeithochs (ATH) erreicht und seinen Höchststand bei 2.600 $ pro Unze erreicht. Laut Charlie Bilello, Chef-Marktstratege des Finanzplanungs- und Investmentmanagementunternehmens Creative Planning, sind diese bemerkenswerten Erfolge das erste Mal seit der Einführung von Bitcoin im Jahr 2009, dass beide Vermögenswerte das leistungsstärkste Asset des Jahres waren.
Gold ist seit Jahresbeginn um 27 % gestiegen und übertrifft damit seine Performance von 25 % im Jahr 2020. Das letzte Mal, dass Gold eine Outperformance erzielte, war im Jahr 2007. Was ist also der Grund für diesen beeindruckenden Anstieg?
Gold gilt traditionell als Absicherung gegen Währungsabwertung und globale Instabilität. Die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zeigen, dass Gold diese Rolle erneut erfüllt. Der jüngste Anstieg des Goldpreises kann auf diese Faktoren zurückgeführt werden. Bemerkenswert ist, dass Gold bereits vor der durch die Covid-Pandemie im Jahr 2020 verursachten erheblichen Währungsabwertung zu steigen begann, während Bitcoin Ende 2020 zum Star aufstieg und bis ins Jahr 2021 andauerte. Wenn Bitcoin jetzt nur noch 14 % vom ATH entfernt ist, versucht es wieder aufzuholen ?
Bei näherer Betrachtung schwankt der Bitcoin-Preis tendenziell entsprechend dem Nettoliquiditätsindex der US-Notenbank (Fed). Dieser Index wird berechnet, indem das inverse Repo-Geschäft und das Treasury General Account von der Bilanz der Fed abgezogen werden. Dies zeigt, dass Bitcoin dazu neigt, dem Liquiditätstrend zu folgen.
Sowohl Bitcoin als auch die Nettoliquidität erreichten Ende 2022 ihren Tiefpunkt, zeitgleich mit dem Zusammenbruch von FTX. Seitdem ist Bitcoin stetig gewachsen, einhergehend mit einem Anstieg der Nettoliquidität, die mittlerweile 6 Billionen US-Dollar übersteigt.
Die Bilanz der Fed beläuft sich nun auf 7,1 Billionen US-Dollar, und obwohl die quantitative Straffung noch im Gange ist, hat sich das Tempo verlangsamt. Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) im März 2023 führte dazu, dass ihre Bilanz um 1,6 Billionen US-Dollar schrumpfte und damit wieder auf das Niveau der Anfangsphase der quantitativen Lockerung als Reaktion auf die Pandemie fiel.
Durch den Abbau von Reverse-Repo-Guthaben (derzeit knapp über 300 Milliarden US-Dollar) wird Liquidität wieder in das Finanzsystem freigesetzt. Dies hat eine stimulierende Wirkung und verbessert den Zugang zu Kapital für Kredite, Investitionen und wirtschaftliche Aktivitäten im Allgemeinen.
Im weiteren Sinne belaufen sich die Gesamtbilanzen der 15 größten Zentralbanken der Welt – darunter die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, Japan und China – auf 31 Billionen US-Dollar.
Obwohl diese Zahl nicht im Mittelpunkt steht, zeigt der Trend eine weltweite Erholung der Zentralbankbilanzen von rund 30 Billionen US-Dollar im Juli. Solche Liquiditätssteigerungen sind für Bitcoin besonders stimulierend, da es oft dem Liquiditätstrend folgt. Darüber hinaus senkte die Fed am Mittwoch die Zinssätze um 50 Basispunkte, was den Anstieg von Bitcoin und Gold weiter unterstützte.
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