Im Zuge ihrer Bekämpfung illegaler Geldwäscheaktivitäten haben die deutschen Behörden 47 Kryptowährungs-Wechseldienste geschlossen.
Das Bundeskriminalamt in Deutschland und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität leiteten die Operation. Sie zielte auf Plattformen ab, die ihren Nutzern den Austausch konventioneller Währungen und Kryptowährungen ohne Überprüfung ihrer Identität ermöglichten, heißt es in einer Pressemitteilung des BKA.
Diese Börsen ermöglichten Transaktionen ohne Einhaltung der „Know-Your-Customer“-Protokolle, eines Regelwerks, das von Benutzern verlangt, ihre Identität nachzuweisen, bevor sie Finanztransaktionen durchführen.
Indem diese Überprüfung umgangen wurde, konnten Benutzer auf den Börsen schnell und anonym mit Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH) handeln. Laut BKA nutzen Kriminelle solche Plattformen häufig, um die Herkunft von Geld zu verschleiern, das sie durch illegale Aktivitäten wie Ransomware-Angriffe oder Drogenverkäufe im Darknet erlangt haben.
Am 20. August führten die deutschen Behörden eine groß angelegte Aktion zur Bekämpfung der Geldwäsche durch und beschlagnahmten 13 Krypto-Geldautomaten und fast 28 Millionen Dollar in bar an 35 Standorten im ganzen Land. Die von der Finanzaufsicht BaFin geleiteten Razzien zielten auf Automaten ab, die ohne die erforderlichen Lizenzen betrieben wurden, was erhebliche Geldwäscherisiken birgt.
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Deutschlands Verhältnis zur Kryptokriminalität
Die Abschaltung dieser Dienste ist Teil einer umfassenderen Anstrengung, die Infrastruktur zu zerstören, die Cyberkriminalität unterstützt. Den Behörden gelang es, Benutzer- und Transaktionsdaten der Börsen zu sichern, die für künftige Ermittlungen wertvoll sein könnten. Diese Daten könnten helfen, Kriminelle zu identifizieren, die diese Dienste zur Geldwäsche nutzen.
Das harte Vorgehen folgt auf frühere Maßnahmen der deutschen Strafverfolgungsbehörden, wie etwa die Beschlagnahmung der ChipMixer-Plattform im Jahr 2023, die an der Geldwäsche von Kryptowährungen im Wert von 90 Millionen Euro beteiligt war. Die Behörden haben in den letzten Jahren auch andere Cybercrime-Netzwerke ins Visier genommen, darunter Malware-Betreiber.
Im Juni begann das BKA mit der Überweisung von rund 50.000 BTC, die es im Jahr 2013 bei den Betreibern der bekannten Piraterie-Filmseite Movie2k.to beschlagnahmt hatte. Damit war der Sommer für Deutschland und die Kryptoindustrie recht ereignisreich.
Fast einen Monat lang, von Juni bis Juli, hat Deutschland sämtliche dieser Bitcoins transferiert und verkauft, was zu einem Preisverfall des Vermögenswerts führte.
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