Laut einem Bericht von Swati Pandey für Bloomberg hat die Reserve Bank of Australia (RBA) angekündigt, dass sie die Erforschung von Anwendungsfällen für eine digitale Großhandelswährung der Zentralbank (CBDC) priorisieren wird. Während die Idee einer CBDC für Privatkunden weltweit breit diskutiert wurde, betonte der stellvertretende Gouverneur der RBA, Brad Jones, dass ein solcher Schritt erhebliche Herausforderungen für die Finanzstabilität und die Geldpolitik mit sich bringen könnte. Er erklärte, dass CBDCs für Privatkunden komplexe Probleme mit sich bringen würden, die die potenziellen Vorteile überwiegen könnten.

Laut Bloombergs Berichterstattung besteht die unmittelbare Priorität der RBA darin, gemeinsam mit Branchenpartnern eine neue Initiative zu starten, um die Verwendung von CBDCs im Großhandel und tokenisierten Einlagen von Geschäftsbanken zu untersuchen. Jones wies darauf hin, dass dieser Schritt hin zu einer Großhandelsvariante eher eine Weiterentwicklung des aktuellen australischen Währungsrahmens als eine radikale Wende darstellen würde. Er merkte an, dass dieses Projekt besonders wichtig sei, da Zentralbanken weltweit die Blockchain-Technologie erforschen, um die Geschwindigkeit und Kosten von Interbankzahlungen zu verbessern.

Bloomberg zitierte Daten des Atlantic Council, denen zufolge derzeit 134 Länder und Währungsunionen, die zusammen 98 % des globalen BIP repräsentieren, die Entwicklung von CBDCs prüfen, wobei drei Länder solche Systeme bereits vollständig eingeführt haben. Trotz des globalen Trends warnen Kritiker, dass CBDCs aufgrund der Möglichkeit einer Transaktionsüberwachung Datenschutzbedenken aufwerfen könnten, so Bloomberg.

In seiner Rede stellte Jones klar, dass die australische Regierung das letzte Wort hätte, sollte sich ein politischer Grund für eine CBDC für Privatkunden ergeben, und dass wahrscheinlich Gesetzesänderungen erforderlich wären. Der Entscheidungsprozess für eine CBDC für Großkunden würde je nach den Einzelheiten der Vereinbarung unterschiedlich ausfallen. Jones skizzierte außerdem einen Dreijahresplan für die Entwicklung des digitalen Geldes, der laut Bloomberg-Bericht eine Bewertung der potenziellen Vorteile und Gestaltungsherausforderungen einer CBDC für Privatkunden ab 2026 umfasst.

Darüber hinaus wies Bloomberg darauf hin, dass lokale Institutionen wie die ANZ Group Holdings Ltd. und die Commonwealth Bank of Australia Ltd. bereits an Pilotprojekten teilgenommen haben, um die Machbarkeit einer CBDC zu prüfen. Wie Jones darlegte, planen die RBA und die australische Regierung, im Laufe dieser Woche ein gemeinsames Papier zu veröffentlichen, das weitere Einblicke in die Zukunft der digitalen Währung im Land bietet.

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