Die Schweizer Börse erwägt die Einführung einer Krypto-Handelsplattform in Europa. Ziel ist es, durch Nutzung der kryptofreundlichen Gesetze der Schweiz traditionelle Anleger anzuziehen.

Der Schweizer Börsenbetreiber SIX Group erwägt, in Europa eine neue Plattform für den Krypto-Handel einzurichten, um große Player wie Binance, OKX und Coinbase herauszufordern, berichtet die Financial Times unter Berufung auf Bjørn Sibbern, den globalen Börsenchef der SIX Group.

Das Unternehmen hofft, seinen Ruf und die fortschrittlichen Krypto-Regulierungen der Schweiz nutzen zu können, um institutionelle Anleger anzuziehen, die am Krypto-Handel interessiert sind. Sibbern sagt, die Börse denke über die Idee nach, da Krypto „immer mehr zu einer anerkannten Anlageklasse“ geworden sei.

Derzeit prüft das Unternehmen die Schaffung einer Plattform, „auf der wir den Handel erleichtern können, sei es [mit Spot-]Kryptowährungen oder mit Derivaten“, fügte er hinzu, ohne nähere Angaben zum Zeitrahmen für die Einführung der Plattform zu machen.

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Krypto-Handelsplattform der SIX richtet sich nur an institutionelle Anleger

Während viele traditionelle Finanzunternehmen aufgrund regulatorischer Unsicherheiten zögern, in den Krypto-Bereich einzusteigen, haben Unternehmen wie die Deutsche Börse, Nomura und Standard Chartered bereits separate Krypto-Handelsplätze eröffnet.

Sibbern betonte, dass der neue Marktplatz ausschließlich institutionellen Anlegern offen stehe, und fügte hinzu, dass immer mehr globale Banken und Institutionen derzeit Möglichkeiten im Kryptobereich erkunden. Die Plattform zielt auf Großinvestoren ab und würde vom kryptofreundlichen Umfeld der Schweiz profitieren, wo der Handel und die Verwahrung von Vermögenswerten klare Vorschriften regeln.

Ende Juli veröffentlichte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht eine Leitlinie, die sich mit den Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit Stablecoins für Emittenten und Banken, die Garantien geben, befasst. In der Leitlinie unterstrich die Aufsichtsbehörde die Notwendigkeit für Stablecoin-Emittenten, die Identität der Token-Inhaber und wirtschaftlichen Eigentümer zu überprüfen, um diese Risiken zu mindern.

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