Der Beitrag FED-Zinssenkungen September 2024: Warum die Märkte plötzlich eine Senkung um 50 Basispunkte erwarten erschien zuerst auf Coinpedia Fintech News

Der Kobeissi Letter hat kürzlich auf eine deutliche Veränderung der Markterwartungen hinsichtlich der nächsten Zinsentscheidung der US-Notenbank hingewiesen. In einer dramatischen Wendung sind die Chancen auf eine Zinssenkung um 50 Basispunkte innerhalb weniger Stunden von 2 % auf 59 % gestiegen.

Dieser Wandel ist überraschend, da dieser Kurswechsel weder durch neue Konjunkturdaten noch durch Leitlinien der Fed ausgelöst wurde und bislang eine Senkung um 25 Basispunkte erwartet wurde.

Was also hat diesen plötzlichen Stimmungsumschwung verursacht?

Provokante Analyse des Wall Street Journals

Auslöser für diesen Wandel war offenbar ein Artikel des Wall Street Journal, der am frühen Sonntagmorgen veröffentlicht wurde. Darin wurde die Frage aufgeworfen, ob der derzeitige Zielzinssatz der Fed von 5,25 bis 5,50 Prozent nicht zu hoch sei, da es sich um den höchsten Zinssatz seit 2001 handele. Der Artikel argumentierte, dass die Inflation Anzeichen einer Abkühlung zeige und der Verbraucherpreisindex (CPI) bei 2,5 Prozent liege.

Darin wird angedeutet, dass die Lücke zwischen dem Kern-VPI und dem 2%-Ziel der Fed größtenteils auf nachlaufende Effekte aus dem Wohnungs- und Automobilsektor zurückzuführen ist. Noch kritischer ist, dass auf einen schwächelnden Arbeitsmarkt hingewiesen wurde, wobei ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von 3,5% auf 4,2% seit Juli 2023 und häufige Abwärtskorrekturen der Beschäftigungsdaten in den letzten zwei Jahren festgestellt wurden. Über eine Million Stellen wurden in diesem Zeitraum nach unten korrigiert, was auf potenzielle Probleme auf dem Arbeitsmarkt hindeutet.

Financial Times beteiligt sich an der Diskussion

Im Anschluss an den Artikel des Wall Street Journals veröffentlichte die Financial Times eine ähnliche Analyse. Sie plädierte für eine Senkung um 50 Basispunkte, um eine übermäßige Einschränkung der Wirtschaft zu verhindern und negative Marktreaktionen auf schwache Datenveröffentlichungen vor der nächsten Fed-Sitzung abzumildern. Diese Meinung wurde von Fed-Mitglied Dudley geteilt, der trotz der Sperrfrist der Fed eine Senkung um 50 Basispunkte erwartet und dies auf die Vorliebe des Vorsitzenden Jerome Powell für einen aggressiven Ansatz zurückführte.

Was erwartet Sie?

Mit Näherrücken der Fed-Entscheidung dürfte die Volatilität der Märkte zunehmen. Der Kobeissi Letter weist darauf hin, dass der Markt eine mögliche Schwankung des S&P 500 nach der Entscheidung um ±96 Punkte einpreist, was etwa 1,7 % oder rund 20 % der durchschnittlichen Jahresrendite des Index an einem einzigen Tag entspricht. Historisch gesehen verzeichnete der S&P 500 innerhalb eines Jahres nach der ersten Zinssenkung einen Anstieg von 15 %, wenn keine Rezession folgte. Tritt hingegen eine Rezession auf, neigt der Index dazu, innerhalb desselben Zeitraums um 15 % zu fallen.