Worldcoin, das Retina-Scan- und Kryptowährungsspendeprojekt von OpenAI-CEO Sam Altman, ist in Spanien aufgrund von Datenschutzbedenken verboten.
Die spanische Datenschutzbehörde (AEPD) forderte Worldcoin auf, die Erhebung personenbezogener Daten im Land für mindestens drei Monate einzustellen. AEPD sagte, dies sei eine „Vorsichtsmaßnahme, um die Erhebung und Weitergabe von Daten an Dritte sofort zu stoppen und so das Grundrecht auf Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten“.
Einen Tag später wies Worldcoin die Argumente der AEPD zurück und behauptete, dass die Regulierungsbehörde „ungenaue und irreführende Informationen“ über die Technologie des Projekts verbreite.
„Leider umgeht AEPD den im Rahmen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) festgelegten Prozess mit Maßnahmen, die auf Spanien und nicht auf die EU beschränkt sind“, sagte Jannick Preiwisch, Leiter der Datenverwaltung bei der Worldcoin Foundation, gegenüber Business Insider.
Ein Worldcoin-Sprecher sagte, sie hätten eine Klage gegen AEPD eingereicht.
Das Mitte letzten Jahres gestartete Worldcoin-Projekt, das von Sam Altman unterstützt wird, konzentriert sich auf den digitalen Pass World ID, um zu beweisen, dass eine Person eine echte Person und kein Bot ist. Um eine Welt-ID zu erhalten, müssen Benutzer ihre Netzhaut durch eine Kugel in der Größe einer Bowlingkugel scannen lassen, die als „Orb“ bezeichnet wird.
Dann analysiert die KI die Daten und überprüft, ob es sich um echte Menschen handelt. Die Daten werden in der Blockchain gepostet, damit der Eigentümer sie speichern und zur Authentifizierung für zukünftige Dienste verwenden kann. Nach dem Scannen erhalten Benutzer 25 WLD. WLD ist die Kryptowährung des Projekts, deren Preis derzeit mehr als 7 USD pro Münze beträgt.
Altman und Mitbegründer Alex Blania sagten letztes Jahr, dass Worldcoin ein wichtiges Mittel sei, um Benutzern den „Beweis ihrer Identität online“ zu ermöglichen – ein Schlüsselelement der Authentifizierung angesichts der wachsenden Zahl von KI-generierten Inhalten. Allerdings bereitet das Projekt vielen Experten Sorgen. Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, weist auf vier Hauptprobleme hin, mit denen das System konfrontiert ist: Datenschutz, Zugänglichkeit, Zentralisierung und Sicherheit. Die Sicherheitskampagnengruppe Big Brother Watch warnt außerdem davor, dass die gesammelten Daten angegriffen oder für persönliche Zwecke missbraucht werden könnten.
Auch Worldcoin steht im Visier der britischen Datenaufsichtsbehörde. Im vergangenen August war Kenia das erste Land, das den Betrieb des Worldcoin-Projekts dort missbilligte und verbot.