Stuart Alderoty, Chief Legal Officer von Ripple Labs, hat die US-Regulierungsbehörden dafür kritisiert, dass sie bei Geldwäscheermittlungen die Kryptowährungsbranche zu Unrecht ins Visier genommen und gleichzeitig traditionellen Banken erlaubt hätten, unbemerkt zu bleiben.
In einem kürzlichen X-Post verwies Alderoty auf die mutmaßliche Rolle der New Yorker Federal Reserve bei der Ermöglichung groß angelegter illegaler Überweisungen, darunter auch solcher mit Verbindungen zu terroristischen Gruppen. Dies sei ein Beweis dafür, dass Kryptowährungen nicht der Hauptschuldige seien.
Irakische Banken nutzten angeblich das System der Fed zur Geldwäsche
Seine Kritik folgt auf einen Artikel im Wall Street Journal (WSJ), der erhebliche Lücken in den Maßnahmen der New Yorker Fed zur Bekämpfung der Geldwäsche aufdeckte.
Der Artikel enthüllte, dass einige irakische Finanzinstitute, darunter auch solche im Besitz eines Bankiers namens Ali Ghulam, über mehrere Jahre hinweg illegal Milliarden von Dollar über das Fed-System transferiert haben. Ein Teil des Geldes soll an die Islamische Revolutionsgarde des Iran sowie an mehrere mit ihr verbundene Milizengruppen geflossen sein.
Während die US-Behörden Maßnahmen ergriffen, um die betreffenden Banken zu sperren, behauptet der WSJ-Bericht, die Fed habe erst nach über einem Jahrzehnt der Nachlässigkeit gehandelt, obwohl sie vom Pentagon Warnungen vor den illegalen Finanzaktivitäten erhalten hatte.
Mit solchen Fällen als Beweis argumentierte Alderoty, dass Behörden wie die Securities and Exchange Commission (SEC) und die US-Notenbank Kryptowährungen zu Unrecht zum Sündenbock gemacht und gleichzeitig viel größere Vergehen im traditionellen Bankensektor ignoriert hätten.
Weniger als 1 % der Krypto-Transaktionen stehen im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten
Seine Bedenken spiegeln die Bedenken anderer Krypto-Befürworter wider, beispielsweise des XRP-freundlichen Anwalts John Deaton, der zuvor beeindruckende Statistiken veröffentlichte, die zeigen, dass weniger als 1 % der Krypto-Transaktionen mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen. Zum Vergleich: Laut Daten des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung werden jährlich zwischen 800 und 2 Billionen US-Dollar über das traditionelle Finanzsystem gewaschen.
Der republikanische Kandidat für den Senatssitz in Massachusetts verwies auch auf Berichte, denen zufolge Großbanken wie HSBC, JPMorgan und die Bank of America in die Geldwäsche von Millionenbeträgen für Drogenkartelle und andere illegale Machenschaften verwickelt gewesen seien.
Trotz dieser Informationen liegt der Fokus der US-Regulierungsbehörden weiterhin auf Kryptowährungen. In einer Aktion namens „Operation Choke Point 2.0“ gingen die Behörden sogar so weit, die Schuld an den letztjährigen Bankenpleiten auf digitale Vermögenswerte zu schieben.
In einem früheren Interview mit Bloomberg teilte Ripple-CEO Brad Garlinghouse diese Ansicht und erklärte, dass die Feindseligkeit der US-Regierung gegenüber Kryptowährungen schädliche Auswirkungen auf das Wachstum der Branche gehabt habe.
Der Beitrag „Ripple CLO kritisiert US-Regulierungsbehörden, weil sie Kryptowährungen als Sündenbock in Geldwäscheskandalen verwenden“ erschien zuerst auf CryptoPotato.