TLDR:
TEPCO-Tochter Agile Energy X erprobt Bitcoin-Mining mit überschüssiger erneuerbarer Energie in Japan
Das Projekt zielt darauf ab, Energieverschwendung durch Abregelungspraktiken zu verhindern und die Nutzung grüner Energie zu fördern.
Simulationen zeigen großes Potenzial für die Nutzung überschüssiger erneuerbarer Energie für profitables Bitcoin-Mining
Ähnliche Initiativen gibt es bereits in den USA, insbesondere in Texas.
Das Projekt könnte neue Einnahmequellen für Erzeuger erneuerbarer Energien schaffen
Agile Energy X, eine Tochtergesellschaft der Tokyo Electric Power Company (TEPCO), wagt sich in das Bitcoin-Mining, um überschüssige erneuerbare Energie zu nutzen, die sonst verschwendet würde.
Dieser innovative Ansatz zielt darauf ab, die großflächige Nutzung grüner Energie in Japan zu fördern und gleichzeitig potenziell eine neue Einnahmequelle für Stromerzeuger zu schaffen.
Kenji Tateiwa, Präsident von Agile Energy X, erklärte, das Projekt sei von den Praktiken der japanischen „Output Control“ inspiriert worden. Dort wird die Produktion erneuerbarer Energien manchmal gedrosselt, um Angebot und Nachfrage auszugleichen oder Übertragungsengpässe zu bewältigen.
Im Jahr 2023 führten diese Praktiken zu einer Stromverschwendung in ganz Japan von 1.920 Gigawattstunden, was dem Jahresverbrauch von 450.000 Haushalten entspricht.
Um dieses Problem zu lösen, hat Agile Energy X Bitcoin-Mining-Maschinen in der Nähe von Solarparks in den Präfekturen Gunma und Tochigi in der Nähe von Tokio installiert. Diese Anlagen sind darauf ausgelegt, Energie zu gewinnen und zu nutzen, die sonst in Zeiten des Überangebots verschwendet würde.
Das Potenzial dieses Ansatzes ist beträchtlich. Die Simulationen von Agile Energy X legen nahe, dass, wenn erneuerbare Energien 50 Prozent der Stromversorgung Japans decken würden, durch Drosselung jährlich bis zu 240.000 Gigawattstunden verloren gehen könnten.
Das Unternehmen schätzt, dass durch die Nutzung von nur 10 % dieses überschüssigen Stroms für das Bitcoin-Mining jährlich etwa 360 Milliarden Yen (2,5 Milliarden Dollar) in Bitcoins generiert werden könnten.
Tateiwa glaubt, dass der Erfolg dieses Rahmens die Einführung von mehr erneuerbarer Energie in Japans Stromnetz fördern könnte. „Wenn Bitcoin-Mining Gewinne abwerfen würde, die in die Unternehmensgewinne einfließen könnten, würde das die Unternehmensführung stabilisieren und die Einführung von mehr grüner Energie fördern“, erklärte er.
Das Konzept ist nicht ganz neu. Ähnliche Initiativen gibt es bereits in den USA, insbesondere in Texas, wo erneuerbare Energien für den Netzausgleich und das Bitcoin-Mining genutzt werden.
Diese Projekte haben dazu beigetragen, dass die USA zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bitcoin-Mining wurden.
Allerdings reicht das derzeitige Ausmaß der Leistungssteuerung in Japan noch nicht aus, um Bitcoin-Mining mit überschüssiger Energie dauerhaft rentabel zu machen. Tateiwa geht davon aus, dass die Praxis mit der Einführung von mehr grüner Energie und der Verfügbarkeit von mehr überschüssiger Energie wirtschaftlich rentabel wird.
Das Projekt befasst sich auch mit Kritik am Energieverbrauch des Bitcoin-Minings. Durch die Nutzung überschüssiger erneuerbarer Energie, die sonst verschwendet würde, könnte dieser Ansatz dazu beitragen, Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen der Kryptowährung zu mildern.
Für Produzenten erneuerbarer Energien könnte Bitcoin-Mining eine neue Einnahmequelle darstellen und möglicherweise weitere Investitionen in grüne Energieprojekte fördern. „Produzenten grüner Energie müssen ihre Geschäfte mit der Annahme betreiben, dass ein Teil des von ihnen erzeugten Stroms verschwendet wird“, erklärte Tateiwa. „Wenn Bitcoins eine neue Einnahmequelle für ähnliche Stromproduzenten darstellen würden, die Überinvestitionen ausgesetzt sind, würde dies zu einer verstärkten Einführung grüner Energie führen.“
Japan arbeitet auf sein Ziel hin, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen, wobei Ökostrom voraussichtlich 50 bis 60 Prozent der gesamten Stromversorgung des Landes abdecken wird. Innovative Lösungen wie diese könnten eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der schwankenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen spielen.
Der Beitrag „Japanisches Energieunternehmen prüft Bitcoin-Mining zur Nutzung überschüssiger erneuerbarer Energie“ erschien zuerst auf Blockonomi.