Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat beschlossen, ihren Privatkunden und Drittbanken künftig den Handel mit Bitcoin und Ethereum über die App und eBanking-Plattform der Bank zu ermöglichen.

Um das Ganze ins Rollen zu bringen, hat sich die Bank mit Crypto Finance zusammengetan, das sowohl von der Schweizer FINMA als auch von der deutschen BaFin lizenziert ist. Die ZKB hat außerdem ein eigenes Krypto-Verwahrungssystem aufgebaut und arbeitet mit Fireblocks zusammen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.

Die ZKB ist die größte Kantonalbank der Schweiz, im Besitz des Kantons Zürich, und eine der vier größten Banken des Landes. Dank solider AAA-Ratings von Fitch, Moody’s und S&P sowie eines riesigen Vermögensbestands hat sie sich 2023 sogar den Platz als zweitsicherste Bank der Welt gesichert.

Die Schweiz war schon immer ein kryptofreundlicher Ort, aber der Einstieg in diesen Bereich ist nicht einfach. Die Schweizer Finanzaufsicht FINMA hält Kryptounternehmen streng im Griff.

Je nachdem, was sie tun, müssen sie spezielle Lizenzen erwerben. Diese Lizenzen reichen von einer Fintech-Lizenz, die es Unternehmen ermöglicht, Einlagen bis zu 100 Millionen Franken ohne Zinszahlung abzuwickeln, bis zu einer Vollbanklizenz, die unbegrenzte Einlagen erlaubt. Für den Handel mit digitalen Wertpapieren gibt es auch eine DLT-Handelslizenz.

Die Schweizer Regierung passt die Regeln ständig an, um sie mit der internationalen Politik in Einklang zu halten, insbesondere angesichts der neuen Krypto-Vorschriften der EU, die in Kraft treten.

Die ZKB ist nicht die erste Schweizer Grossbank, die Krypto-Dienstleistungen anbietet. PostFinance hat dies bereits Anfang des Jahres getan, als sie eine Partnerschaft mit der Sygnum Bank einging.

Ein aktueller Bericht zeigte, dass die 50 größten Blockchain-Unternehmen in der Schweiz und Liechtenstein zusammen einen Wert von 373,45 Millionen Dollar haben. Das ist ein großer Sprung gegenüber den 85 Millionen Dollar Ende letzten Jahres.

In der Schweiz gibt es derzeit 1.244 Blockchain- und Kryptounternehmen. In Zug, dem bekannten „Crypto Valley“, sind 512 davon ansässig, in Zürich sind es 289. Auch andere Regionen wie Genf und das Tessin holen auf.

Auch die Schweiz erkundet verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung der Blockchain-Technologie. Dabei geht es um alles, von Börsen für digitale Währungen bis hin zu Tokenisierungsdiensten, die reale Vermögenswerte in digitale umwandeln.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Depotdienstleistungen zur sicheren Speicherung von Krypto- und dezentralisierten Finanzanwendungen (DeFi), die außerhalb traditioneller Bankensysteme betrieben werden.