Am 3. September gab die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) bekannt, dass sie gegen Galois Capital Management Anklage erhoben habe, weil das Unternehmen Kundenvermögen nicht ordnungsgemäß verwahrt habe. Dabei ging es insbesondere um Gelder, die bei der inzwischen aufgelösten Kryptowährungsbörse FTX gehalten wurden.

Verwahrer digitaler Vermögenswerte streben häufig eine New Yorker Treuhandlizenz an. Quelle: NYDFS

Verstöße gegen die SEC-Verwahrungsregeln

Die SEC behauptet, Galois Capital habe gegen die Verwahrungsvorschriften der Behörde verstoßen, die vorschreiben, dass Anlageberater Kundengelder bei einem „qualifizierten Verwahrer“ wie einer registrierten Bank oder einem Broker-Dealer verwahren müssen. Stattdessen hielt Galois Berichten zufolge Krypto-Assets an mehreren Kryptowährungsbörsen, darunter FTX Trading Ltd., die im November 2022 zusammenbrach.

Der Zusammenbruch von FTX führte dazu, dass Galois etwa die Hälfte seines Vermögens verlor, was die Anleger erheblichen Risiken aussetzte. Laut Corey Schuster, Co-Leiter der Vermögensverwaltungseinheit der SEC, konnten die Maßnahmen des Unternehmens die Anlegergelder nicht schützen. Er erklärte: „Wir werden Berater, die gegen ihre grundlegenden Verpflichtungen zum Anlegerschutz verstoßen, weiterhin zur Rechenschaft ziehen.“

Verwahrung digitaler Vermögenswerte

Seit 2021 sind mehrere Unternehmen, darunter Anchorage Digital Bank, Fireblocks Trust Company, Coinbase Custody Trust und Fidelity Digital Asset Services, als qualifizierte Verwahrer digitaler Vermögenswerte aufgetreten. FTX war jedoch nie darunter. Sein Zusammenbruch führte dazu, dass Milliarden von Dollar an Kundengeldern aufgrund von Missmanagement und mutmaßlichem Betrug unzugänglich wurden.

Irreführende Einlösepraktiken

Die SEC behauptete außerdem, dass Galois Capital seine Investoren hinsichtlich der für Rücknahmen erforderlichen Kündigungsfrist in die Irre geführt habe. Berichten zufolge teilte das Unternehmen einigen Investoren mit, dass für Rücknahmen eine Kündigungsfrist von mindestens fünf Werktagen erforderlich sei, während es anderen Investoren eine kürzere Kündigungsfrist ermöglichte.

Strafen und Entschädigung der Anleger

Als Reaktion auf die Vorwürfe hat Galois Capital zugestimmt, eine Zivilstrafe in Höhe von 225.000 Dollar zu zahlen. Die Summe soll an die Anleger ausgezahlt werden, die durch die Misswirtschaft des Fonds geschädigt wurden.

Dieser Fall erinnert daran, wie wichtig eine ordnungsgemäße Verwahrung von Vermögenswerten und der Schutz von Anlegern sind, insbesondere auf dem sich rasch entwickelnden Markt der Kryptowährungen.