Indonesische Regierung prüft Zukunft von Telegram angesichts von Mängeln bei der Inhaltsmoderation

Die indonesische Regierung erwägt ein Verbot von Telegram, da es anhaltende Bedenken hinsichtlich der unzureichenden Moderation illegaler Inhalte auf der Plattform gibt.

Budi Arie Setiadi, Minister für Kommunikation und Informatik, erklärte, die Behörden seien zunehmend besorgt über die Verbreitung illegaler Materialien über den Messaging-Dienst, darunter Werbung für Online-Glücksspiele und Pornografie.

Lokalen Berichten zufolge steht Telegram als eine der am häufigsten genutzten Kommunikationsplattformen Indonesiens auf dem Prüfstand. Mit über 27 Millionen Downloads verfügt es über die drittgrößte Benutzerbasis weltweit.

Setiadi wies darauf hin, dass Telegram trotz früherer Zusagen, die Inhaltsmoderation zu verbessern, keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen habe, um die Bedenken der Regierung auszuräumen.

In einem kürzlichen Interview betonte Setiadi die Dringlichkeit der Situation und wies darauf hin, dass weitere Hinweise auf illegale Aktivitäten sofortige Maßnahmen gegen die Plattform nach sich ziehen könnten. Er erklärte:

„Wir handeln auf der Grundlage der von unserem Team gesammelten Beweise. Wenn wir Beweise für Pornografie oder Glücksspielwerbung finden, werden wir die Plattformen sperren.“

Neben Telegram prüft die indonesische Regierung aus ähnlichen Gründen auch mögliche Einschränkungen für Bigo Live, eine Live-Streaming-Anwendung des in Singapur ansässigen Unternehmens Bigo Technology.

Der Minister drückte seine persönliche Präferenz für die Schließung beider Plattformen aus, räumte jedoch ein, dass vor solchen Entscheidungen gründliche Studien erforderlich seien.