Investoren stecken gewaltige Summen – fast 90 Milliarden Dollar – in amerikanische Geldmarktfonds, und das schnell. Allein in der ersten Augusthälfte flossen unglaubliche 88,2 Milliarden Dollar in diese Fonds.

Was ist der Grund dafür? Ganz einfach: Die großen Akteure setzen auf saftige Renditen, bevor die US-Notenbank im nächsten Monat ihren Leitzins senkt.

Geldmarktfonds sind nicht einfach nur ein gewöhnliches Sparkonto. Sie stellen eine Stufe höher dar und enthalten Bargeld und kurzfristige Vermögenswerte wie Staatsanleihen.

Da mit sinkenden Renditen aus Staatsanleihen zu rechnen ist, strömen institutionelle Anleger – etwa große Unternehmen, die Geld im Auftrag anderer verwalten – in diese Fonds, in der Hoffnung, sich bessere Zinssätze zu sichern.

Laut EPFR, dem Tracker, der diese Ströme überwacht, ist dieser Anstieg im August der größte, den wir seit November letzten Jahres in der ersten Monatshälfte gesehen haben.

Diese Investoren bereiten sich auf einen Zinsrückgang von derzeit 5,25% auf 5,5% vor. Und sie tun das jetzt, weil sie wissen, dass die Renditen von US-Staatsanleihen vor und unmittelbar nach Zinssenkungen durch die Fed tendenziell sinken.

Wenn Sie sich nun fragen, warum die Leute ihr Geld nicht einfach in Aktien oder Anleihen parken, ist die Antwort ganz einfach: Geldmarktfonds gelten immer noch als sicherere Anlage, insbesondere angesichts der Achterbahnfahrt, die der Markt derzeit durchmacht.

Das letzte Jahr war für diese Fonds ein Riesenerfolg. Die Zinsen erreichten ein 23-Jahres-Hoch, um die Inflation zu bekämpfen. Netto-Zuflüsse? Ein Rekordwert von 1,2 Billionen Dollar, laut EPFR. Dieser Zufluss wurde von Privatanlegern befeuert, aber jetzt scheinen auch die großen Institutionen auf den Zug aufzuspringen.

Es wird nicht erwartet, dass die Fed die Zinsen auf einen Schlag senkt. Branchenkenner prognostizieren ein schrittweises Vorgehen, was bedeutet, dass die Renditen von Geldmarktfonds mit der Zeit langsam sinken werden.

Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten Anfang des Monats weckten Rezessionsängste, doch später linderten stärkere Wirtschaftszahlen diese Sorgen. Dennoch rechnet der Markt immer noch mit Kürzungen von knapp einem Prozentpunkt bis zum Jahresende.

Unterdessen hat der US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen an Wert verloren und dürfte seinen Abwärtstrend fortsetzen. Einige Analysten glauben, dass diese Schwäche gegenüber mehreren wichtigen Währungen bis zum Jahresende anhalten könnte.

Dies geschah nach einem weiteren Tag des Dollarverkaufs, da die Händler auf revidierte US-Arbeitsmarktdaten warteten. ING bezeichnete diese Revisionen als potenzielles „Abwärtsrisiko“ für den Dollar.

Beim Carry Trade leiht man sich Geld in einer Währung mit niedrigen Zinsen – wie dem Yen – und investiert das Geld dann in höher verzinste Vermögenswerte anderswo. Das ist eine beliebte Strategie, vor allem angesichts der nach wie vor niedrigen Zinsen in Japan.

Doch angesichts des steigenden Yen sind diese Geschäfte möglicherweise nicht mehr so ​​attraktiv, was den Dollar in die Defensive drängen könnte.