Der Kryptowährungsmogul SBF, der Gründer von FTX, steht derzeit unter Beobachtung, da er sich auf einen Prozess wegen Betrugs vorbereitet. In einem kürzlichen Interview mit dem gefeierten Autor und Biographen Michael Lewis in der CBS-Sendung 60 Minutes beleuchtete Lewis Vorwürfe des Missmanagements innerhalb der FTX-Börse und einen erstaunlichen Plan zur Beeinflussung des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2024, an dem der ehemalige Präsident Donald Trump beteiligt ist.

Eine der verblüffendsten Enthüllungen aus dem Interview war die lockere Haltung von SBF gegenüber fehlenden Geldern in Milliardenhöhe in seinem Finanzimperium. Laut Lewis wies SBF die angebliche Verlagerung von 8 Milliarden US-Dollar von FTX auf das Schwesterunternehmen Alameda Research als bloßen „Rundungsfehler“ ab. Berichten zufolge behauptete er, dass die beträchtliche Summe ihn nicht beunruhigte, da es sich anfühlte, als hätten sie „unendliche Dollar“ auf dem Konto, und dass er nicht einmal darüber nachgedacht habe. SBF, das sich der Anklage nicht schuldig bekannt hat, scheint trotz der Vorwürfe des Justizministeriums den Ernst der Lage herunterzuspielen.

SBF-Management bei FTX

Neben den finanziellen Kontroversen wies Lewis auch auf erhebliche Managementfehler bei FTX während Bankman-Frieds Amtszeit hin. Die neue Führung, die das Unternehmen übernahm, als es am 11. November 2022 Insolvenz anmeldete, hat Bankman-Fried eine schlechte Unternehmensführung vorgeworfen. Sogar Personen, die als seine „besten Freunde“ innerhalb des Unternehmens beschrieben wurden, gaben Berichten zufolge an, dass er nicht geeignet sei, Menschen zu führen. Lewis stellte fest, dass Bankman-Fried nicht einmal die Namen der anderen Mitglieder des Vorstands kannte und ihre Rolle als bloße Abnicker betrachtete.

Eine der vielleicht erstaunlichsten Behauptungen während des Interviews war Bankman-Frieds angeblicher Plan, Donald Trump die schwindelerregende Summe von bis zu 5 Milliarden Dollar zu zahlen, um ihn daran zu hindern, 2024 erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. Die genauen Einzelheiten und Umstände dieses angeblichen Komplotts bleiben unklar, aber sie verleihen dem laufenden Gerichtsverfahren gegen Bankman-Fried eine zusätzliche Intrigenebene.

Trotz der zunehmenden Anschuldigungen und rechtlichen Probleme erwähnte Michael Lewis, dass Bankman-Fried „aufrichtig an seine Unschuld glaubt“. Lewis stellte FTX als „großartiges, echtes Unternehmen“ dar, das möglicherweise überlebt hätte, wenn es nicht die negative Publizität gegeben hätte, die eine Welle von Abhebungen von der Börse ausgelöst hatte.