Die türkische Kryptowährungslandschaft erlebt einen tiefgreifenden Wandel, da große Unternehmen, darunter Coinbase und KuCoin, in den Wettlauf um Gewerbelizenzen im Land einsteigen.
Dieser Anstieg der Anträge folgt auf regulatorische Aktualisierungen durch die türkische Kapitalmarktbehörde (CMB) und markiert einen kritischen Wendepunkt für den aufstrebenden Kryptosektor des Landes.
Eine wachsende Liste von Bewerbern
Am 9. August gab die CMB bekannt, dass zunächst 47 Kryptowährungsunternehmen Lizenzen im Rahmen neuer Regulierungsrahmen beantragt hatten. Diese Liste ist mittlerweile jedoch auf 76 angewachsen, mit bemerkenswerten Neuzugängen wie Coinbase, KuCoin und Gate.io.
Zuvor anerkannte Unternehmen wie Binance, Bitfinex und OKX waren bereits Teil des Bewerbungsprozesses. Die Aufnahme dieser großen Akteure unterstreicht den wachsenden Status der Türkei als zentrale Drehscheibe für Kryptowährungsaktivitäten.
Trotz dieser Fortschritte hat das CMB klargestellt, dass die Aufnahme in die „Liste der im Einsatz befindlichen Unternehmen“ nicht gleichbedeutend mit einer offiziellen Genehmigung ist. Jedes Unternehmen muss noch die formelle Genehmigung des Gremiums einholen, die von der Verabschiedung sekundärer Rechtsvorschriften abhängig ist.
Die Liste wird aktualisiert, wenn Unternehmen regulatorische Mängel beheben oder das CMB seine Untersuchungen abschließt.
Regulierungslandschaft in der Türkei
Das regulatorische Umfeld für Kryptowährungen in der Türkei befindet sich noch im Wandel. Zwar gibt es noch keine umfassende Krypto-Gesetzgebung, aber die bestehenden Regelungen regeln die Marktaktivitäten.
Der türkische Finanzminister Mehmet Simsek deutete im Januar an, dass die lokale Krypto-Gesetzgebung kurz vor der Fertigstellung stehe, der erwartete Entwurf wurde dem Parlament jedoch noch nicht vorgelegt.
Diese regulatorische Unsicherheit hat die Unternehmen nicht davon abgehalten, Lizenzen zu beantragen, was den Optimismus des Sektors und die strategische Bedeutung des Landes auf dem globalen Kryptomarkt widerspiegelt.
Die Welle der Anträge folgt auf die Umsetzung des „Gesetzes zur Änderung des Kapitalmarktgesetzes“, das am 2. Juli in Kraft getreten ist. Ziel dieses Gesetzes ist es, einen regulatorischen Rahmen für Anbieter von Krypto-Asset-Diensten in der Türkei zu schaffen.
Laut Chainalysis ist die Türkei mit einem geschätzten Handelsvolumen von 170 Milliarden Dollar der viertgrößte Kryptomarkt der Welt. Mit diesem Volumen liegt die Türkei vor bedeutenden Märkten wie Russland, Kanada, Vietnam, Thailand und Deutschland.
Der Anstieg der Lizenzanträge signalisiert die wachsende Bedeutung der Türkei im Kryptowährungssektor und ihr Engagement für die Schaffung eines regulierten und sicheren Kryptomarktes.
Magazin: Chinas 180-Millionen-Digital-Yuan-Airdrop, Verwüstung in der Türkei, Laos‘ CBDC: Asia Express