Arthur Hayes hat einige klare Meinungen zu Donald Trumps Unterstützung von Kryptowährungen. In einem Interview sagte er, dass die Regierung es vielleicht nicht zulassen würde, selbst wenn Trump Kryptowährungen unterstützen wolle.

Arthur begann seine Karriere im Finanzwesen 2008 auf dem Handelsparkett der Deutschen Bank in Hongkong, genau zu der Zeit, als Lehman Brothers pleiteging. Mit gerade einmal 22 Jahren erlebte er, wie die Höhenflugwelt der großen Trades und riesigen Boni zusammenbrach.

Der Crash führte zu strengen Regulierungen und einer langweiligen Bürokultur und drängte Nervenkitzelsucher wie Arthur aus der traditionellen Finanzwelt in die Welt der Kryptowährungen.

Arthurs Krypto-Reise

Das Bitcoin-Whitepaper war für Arthur eine Offenbarung. Er sagte uns, es stimme mit seinen Ansichten über die korrupte Natur des Bankensystems überein.

Im Laufe des nächsten Jahrzehnts war er Mitbegründer von BitMEX, wurde Milliardär und geriet dann in den USA in rechtliche Schwierigkeiten. Trotz dieser Höhen und Tiefen glaubt Arthur, dass die Kryptoindustrie nun in gewisser Weise dem traditionellen Bankwesen ähnelt. Er sagt:

„Es strahlt immer noch die Energie einer wirklich vielfältigen Gruppe von Menschen aus der ganzen Welt aus.“

Egal, ob sie aus dem Finanz- oder Technologiebereich kommen, sie werden vom enormen Gewinnpotenzial und der hohen Volatilität der Kryptowährungen angezogen.

Trump und Krypto: Ein harter Kampf

Zwar wirft die Kryptoindustrie der Politik möglicherweise Geld zu, doch Arthur glaubt, dass dies nicht ausreicht, um Giganten wie JPMorgan oder Goldman Sachs auszustechen.

Arthur weist darauf hin, dass in vielen Regierungsbehörden Mitarbeiter dieser Großbanken beschäftigt sind, was den Erfolg einer pro-Krypto-Politik erschwert.

Arthur glaubt auch, dass unabhängig davon, wer an der Macht ist, weiter Geld gedruckt wird. In seinen Worten:

„Sowohl die Trump-Regierung als auch die Harris-Regierung werden das Geld drucken. Sie tun es auf unterschiedliche Weise. Aber das Geld wird gedruckt werden.“

Dieses ständige Gelddrucken bedeutet laut Arthur, dass der Wert der Kryptowährungen mit der Zeit steigen wird, auch wenn der Weg dorthin holprig ist.

Viele Leute in der Krypto-Community machen Gary Gensler für Regulierungsprobleme verantwortlich. Arthur sieht Gensler jedoch nicht als Hauptproblem.

„Die Leute verwechseln das Symptom und nicht das Problem. Gary zu feuern wird nichts bringen.“

Arthur meint, Gensler sei schlau, verhalte sich aber in einer Regierungsfunktion anders. Er glaubt, der Fokus sollte auf der Änderung der Vorschriften liegen.

Der Krypto-Milliardär argumentiert, dass die Aufregung über Gensler am Thema vorbeigeht. Die Regeln müssen geändert werden, nicht nur die Person, die sie durchsetzt.

Amerika wird keine Bitcoin-Reserve schaffen

Arthur ist skeptisch gegenüber der Idee einer US-Bitcoin-Reserve, selbst wenn Trump im Amt ist. Er hält es für unwahrscheinlich, dass es dazu kommt, da eine breite Unterstützung erforderlich ist und es möglicherweise negative Auswirkungen auf das Finanzministerium oder die Federal Reserve geben könnte. Er sagte uns:

„Dafür muss eine bestimmte Anzahl von Menschen stimmen. Das ist keine praktische Idee.“

Ungeachtet dessen erkennt Arthur eine gewisse Logik in dem Konzept. Er glaubt, dass die USA von einer Schwächung des Dollars und dem Kauf von Bitcoin und Gold profitieren könnten. „Die USA sollten den Dollar schwächen und letztlich Bitcoin und Gold kaufen“, schlug er vor. Er bezweifelt jedoch, dass die Regierung dies tun würde, da sie wahrscheinlich Gold vor Bitcoin kaufen würde.

Grundsätzlich erscheint ihm die Idee sinnvoll, er sieht sie aber nicht in naher Zukunft. Arthur kritisiert zudem BlackRocks Engagement im Kryptomarkt. Er glaubt, dass:

„Ein BlackRock-Mitarbeiter sollte Bitcoin nutzen können und jemand, der auf den Philippinen keine Finanzdienstleistungen anbietet, sollte Kryptowährungen nutzen können.“

Die Herausforderung besteht laut Arthur darin, die Branche dezentral zu halten und sicherzustellen, dass die Zentralisierung Konsequenzen hat. Er fügte hinzu:

„Wenn Sie ein Produkt von BlackRock besitzen, besitzen Sie ein Derivat von Kryptowährungen. Sie besitzen keine Kryptowährungen. BlackRock besitzt Ihre Kryptowährungen.“

Obwohl diese Produkte aufgrund ihrer Einfachheit attraktiv sind, verfehlen sie laut Arthur den Kern dessen, worum es bei Kryptowährungen geht.