Das Haushaltsdefizit der US-Regierung ist im vergangenen Haushaltsjahr auf 1,27 Billionen Dollar angestiegen, wie das Finanzministerium vor kurzem mitteilte. Der Anstieg ist größtenteils auf die steigenden Zinszahlungen für die wachsende Staatsverschuldung zurückzuführen.

Trotz Rekordeinnahmen von 466 Milliarden Dollar im Juni verzeichnete die Regierung im gleichen Zeitraum ein Defizit von 66 Milliarden Dollar, wie Bloomberg berichtete. Dies bedeutet zwar eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum, unterstreicht aber die wachsende Belastung der öffentlichen Finanzen.

Bereinigt um Kalenderunterschiede war das Defizit in diesem Monat nur 5 Milliarden Dollar geringer als im Juni des Vorjahres, während das Defizit seit Jahresbeginn ebenfalls leicht zurückging. Die aggressive Kampagne der Federal Reserve zur Eindämmung der Inflation durch Zinserhöhungen hat die Kosten für die Bedienung der Staatsschulden deutlich erhöht, sodass allein die Zinszahlungen im Juni die schwindelerregende Summe von 140 Milliarden Dollar erreichten und sich in den ersten neun Monaten des Haushaltsjahres auf 868 Milliarden Dollar beliefen, ein Anstieg von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der durchschnittliche Zinssatz für Staatsschulden stieg im Juni auf 3,3 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2008.

Zwar übertrafen die Steuereinnahmen die Zahlen des Vorjahres, doch warnten Beamte des Finanzministeriums, dass dieser Anstieg zum großen Teil auf Fristverlängerungen bei der Steuererklärung in Katastrophengebieten, vor allem in Kalifornien, zurückzuführen sei.

Das Defizit von 1,27 Billionen Dollar wurde zu einem Zeitpunkt bekannt, als die Federal Reserve für das Jahr 2023 einen Nettoverlust von 114,3 Milliarden Dollar auswies – ein Rekordverlust im Zusammenhang mit der Zinssteuerung der Notenbank.

Der Verlust entstand, nachdem die Federal Reserve im Jahr 2022 einen Nettogewinn von 58,8 Milliarden Dollar erwirtschaftet hatte, während sie auf über einer Billion Dollar an nicht realisierten Verlusten aus dem Halten von Wertpapieren mit negativem Wert saß, die sie bis zur Fälligkeit halten wollte.

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