Bitcoin hat ein neues Paradigma betreten, in dem Anleger die Zukunft staatlich kontrollierter BTC-Bestände und souveräner Ansätze hinsichtlich des Haltens oder Verkaufs des Vermögenswerts berücksichtigen müssen.

Das Vereinigte Königreich sollte seinen Bitcoin-Bestand (BTC) im aktuellen Wert von schätzungsweise 5 Milliarden US-Dollar liquidieren, schrieb Bloombergs leitende Meinungskolumnistin Merryn Somerset Webb am Freitag. Webbs Rat richtete sich an die neue britische Finanzministerin Rachel Reeve, während Kommentatoren ihre Meinung dazu äußerten, wie die Labour-geführte Regierung Mittel auftreiben könnte, um die britische Wirtschaft wieder aufzubauen.

Der britische Bitcoin-Vorrat ist im Laufe der Jahre aufgrund von Beschlagnahmungen und anderen Maßnahmen gegen illegale Aktivitäten erheblich gewachsen. Die Regierung besitzt rund 61.000 BTC, darunter Bitcoin im Wert von etwa 1,4 Milliarden Pfund (1,78 Milliarden Dollar), die im Januar bei einem chinesischen Anlagebetrugssystem beschlagnahmt wurden.

Da Kryptowährungen im Wahlprogramm von Premierminister Keir Starmer nicht erwähnt wurden, bleiben Fragen offen, wie die neue Regierung nach ihrem Erdrutschsieg Anfang des Monats mit BTC und Kryptowährungen umgehen wird. Das vorherige konservative Regime unter der Führung des ehemaligen Premierministers Rishi Sunak hatte versucht, umfassende Krypto-Regulierungen umzusetzen und Großbritannien in ein globales Web3-Innovationszentrum zu verwandeln.

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Bitcoin spaltet Regierungen in zwei Lager

Sollte Großbritannien beschließen, seine riesigen Bitcoin-Bestände abzustoßen, würde das Land effektiv in die Fußstapfen Deutschlands treten. Laut crypto.news hat die deutsche Regierung ihre BTC im Wert von 3 Milliarden Dollar mit einer dreiwöchigen Verkaufswelle abgestoßen.

Die deutschen Behörden hatten zuvor etwa 50.000 Bitcoin von der Filmpiraterie-Website Movie2k beschlagnahmt. Die Beschlagnahmung erfolgte ursprünglich im Jahr 2013, und die deutsche Polizei erhielt die Vermögenswerte Mitte Januar offiziell. Wenn der deutsche Fall als Beispiel dient, könnte der potenzielle BTC-Verkauf Großbritanniens ein weit entferntes Ereignis sein.

Die Liquidierung von Kryptowährungen im Wert von 5 Milliarden US-Dollar wird jedoch wahrscheinlich zu Verkaufsdruck und einem Preisrückgang führen. Tatsächlich verlor BTC etwa 18 %, als Deutschland große Teile des Vermögenswerts verkaufte und die Märkte unter einer kurzfristigen pessimistischen Stimmung zusammenbrachen.

Der alternative Weg besteht darin, BTC zu halten, auf höhere Preise zu warten und vielleicht sogar mehr als Reservevermögen zu erwerben. Unternehmen wie MicroStrategy und sein Gründer Michael Saylor haben Kryptowährungen als überlegenen Inflationsschutz gepriesen. Auch souveräne Staaten wie El Salvador unter Präsident Nayib Bukele haben BTC-Investitionen gefördert und Berichten zufolge Millionen von Dollar an nicht realisierten Gewinnen erzielt.

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