Die australische Finanzaufsichtsbehörde hat ihre Besorgnis über die zunehmende Nutzung digitaler Währungen zur Erleichterung illegaler Transaktionen zum Ausdruck gebracht.
Laut der nationalen Risikobewertung zur Geldwäsche 2024 des Australian Transaction Reports and Analysis Centre (AUSTRAC), einer Finanznachrichtenagentur, ist im Land ein Anstieg der kriminellen Nutzung von Kryptowährungen und Kryptobörsen zu verzeichnen. Der Bericht bezeichnet Kryptowährungen als „hohen“ Risikofaktor.
Digitalen Währungsbörsen wurde inzwischen ein „mittlerer“ Risikofaktor zugewiesen.
Interessanterweise wurden die meisten illegalen Aktivitäten über traditionelle Kanäle wie Bargeld, Immobilien und Luxusgüter abgewickelt. Diese wurden mit dem Risikostatus „sehr hoch“ eingestuft, wobei Bargeld an der Spitze stand.
Ähnliche Ansichten äußerte kürzlich Jim Lee, ehemaliger Leiter der US-amerikanischen Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS), bei seinem Auftritt in einer Folge von Yahoo Finance Future Focus. Laut Lee ist „Bargeld immer noch König“, da die Blockchain-Technologie „transparent“ sei.
Während AUSTRAC Kryptowährungen als weniger riskant einstufte, forderte der Bericht Kryptobörsen auf, sich gemäß dem AML/CTF-Gesetz bei der Agentur zu registrieren. AUSTRAC geht davon aus, dass die Verwendung digitaler Währungen für illegale Aktivitäten in den „nächsten drei Jahren“ ein hohes Risiko darstellen wird.
„Mit der zunehmenden Nutzung digitaler Währungen für legitime Zwecke werden auch die Möglichkeiten für deren kriminelle Nutzung zunehmen“, heißt es in dem Bericht weiter.
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Darüber hinaus forderte die Agentur internationale Zusammenarbeit und strenge Vorschriften, um diese Probleme wirksam zu bekämpfen.
Allein im ersten Halbjahr 2024 kam es in Australien zu mehreren Krypto-Verbrechen. Im Juni wurde der YouTube-Kanal des australischen Senders 7News gehackt, um für einen Krypto-Betrug mit einem Deep-Fake-Elon Musk zu werben. Zuvor warnte das Sicherheitsunternehmen Cybertrace vor einem Krypto-Betrug mit dem australischen Bergbau-Tycoon und Unternehmer Andrew „Twiggy“.
Die AUSTRAC-Bewertung folgt einem Verbot der Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmethode für Online-Glücksspiele in Australien.
Um seinen Einfluss auf den Kryptosektor zu verstärken, hat die australische Steuerbehörde auch Krypto-Erfinder ins Visier genommen und verlangt deren persönliche Informationen und Details von Krypto-Börsen. Die Australian Securities and Investments Commission (ASIC) ist ebenfalls gegen Krypto-Unternehmen vorgegangen, die ihrer Meinung nach nicht registrierte Wertpapiere angeboten haben.
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