Am 9. Juli fiel der Bitcoin Fear and Greed Index, der von Plattformen wie Glassnode und Cryptorank überwacht wird, auf 27 und erreichte damit seinen niedrigsten Stand seit den ersten Monaten des Jahres 2023.

Dieser Rückgang der Marktstimmung verläuft parallel zu einem früheren Rückgang, als der Index 26 erreichte und zeitgleich mit dem Rückgang des Bitcoin-Preises unter 17.000 USD nach der FTX-Pleite. Bemerkenswerterweise hat sich der Markt trotz eines vorübergehenden Rückschlags am 8. Juli, als der Bitcoin-Preis aufgrund verstärkter Verkäufe von Anlegern auf 55.000 USD fiel, erholt.

Der Wert von Bitcoin ist seitdem auf über 57.000 USD gestiegen, wobei die Dominanz um 0,3 % zugenommen hat und die Marktkapitalisierung innerhalb eines Tages um 2,8 % zugenommen hat. Derzeit liegt Bitcoin 21 % unter seinem Höchststand vom März von 73.750 USD.

Wachsende Besorgnis bei Anlegern

Mehrere externe Faktoren sorgen bei den Anlegern für Unruhe. So hat beispielsweise die nicht mehr existierende japanische Bitcoin-Börse Mt. Gox im Juli mit der Umsetzung ihres Rückzahlungsplans an ihre Gläubiger begonnen, der unter anderem die Überweisung von über 2 Milliarden US-Dollar in Bitcoins auf ein dafür vorgesehenes Wallet am 7. Juli umfasst.

Dieser Schritt hatte direkte Auswirkungen auf die Marktdynamik und trug dazu bei, dass Bitcoin stark unter die 60.000-Dollar-Marke fiel und am 4. Juli nur noch 54.000 Dollar erreichte.

Bitcoin ist aufgrund von Bedenken rund um den Rückzahlungsplan von Mt. Gox und staatliche Verkäufe auf den niedrigsten Stand seit über vier Monaten gefallen. Lassen Sie uns untersuchen, was passiert und was es für $BTC bedeutet.#Bitcoin#CryptoNews pic.twitter.com/y5pVNvIjuL

(@FRCorp) 5. Juli 2024

Die Unruhe am Markt wird noch dadurch verstärkt, dass Regierungsmaßnahmen in Ländern wie Deutschland und den USA die Volatilität noch verstärkt haben. Seit dem 19. Juni kam es in beiden Ländern aufgrund der im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten beschlagnahmten Bestände zu erheblichen Bitcoin-Ausverkäufen.

Laut Arkham Intelligence hat Deutschland erst gestern über 10.000 BTC transferiert, wobei die bestehende Reserve bei etwa 23.964 BTC liegt, was einem Wert von rund 1,38 Milliarden Dollar entspricht. Auch die USA waren aktiv und transferierten 3.940 BTC auf Coinbase Prime, nachdem diese im Januar bei einer kriminellen Operation beschlagnahmt worden waren.

Strategische Reaktionen auf Marktbewegungen

Im Gegensatz zu den Ausverkäufen haben Bitcoin Exchange-Traded Funds (ETFs) von den niedrigeren Preisen profitiert, was sich in erheblichen Zuflüssen zeigt. Seit dem 5. Juli, als Bitcoin unter 54.000 $ fiel, verzeichneten Bitcoin-ETFs Zuflüsse in Höhe von rund 437 Millionen $, was auf einen soliden Kauftrend während des Rückgangs hindeutet.

Gestern Zuflüsse von fast 300 Millionen Dollar für #Bitcoin-ETFs! Sieht so aus, als würden die Babyboomer und Institutionen hier den Rückgang kaufen, während Deutschland einen Haufen Münzen abstößt. Münzen wechseln von schwachen zu starken Händen. Gute Sache. pic.twitter.com/LNXzj5c5XD

– Jelle (@CryptoJelleNL), 9. Juli 2024

Analysten wie Anthony Pompliano meinen, diese Zuflüsse hätten zur Stabilisierung der Marktvolatilität beigetragen. Er betonte, dass langfristige Bitcoin-Inhaber (HODLer) weiterhin Vermögenswerte anhäufen, was das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der Kryptowährung stärkt.

Kritiker wie Peter Schiff würdigen unterdessen die Standhaftigkeit der Bitcoin-ETF-Investoren, die von den Marktschwankungen unbeeindruckt scheinen. Schiff wies darauf hin, dass selbst größere Preisrückgänge die Entschlossenheit dieser Anleger, an ihren Bitcoin-Beständen festzuhalten, nicht so leicht erschüttern könnten.

Diese strategische Mischung aus Marktaktivitäten und Anlegerverhalten unterstreicht die komplexen Dynamiken, die die aktuelle Marktposition von Bitcoin beeinflussen, und weist auf mögliche zukünftige Trends hin, da externer Druck und strategische Käufe weiterhin die Landschaft prägen.

Der Beitrag „Bitcoin-Angst- und Gierindex erreicht niedrigsten Stand seit Anfang 2023“ erschien zuerst auf Coinfea.