Bundestagsabgeordnete Joana Cotar hat Anstoß an der plötzlichen Veräußerung großer Mengen Bitcoin durch ihre Regierung genommen. Sie kritisierte diese Entscheidung scharf und möchte, dass der Staatsapparat die Bitcoins im Wert von rund 2,8 Milliarden Dollar, die noch in seiner Kasse sind, behält und nicht verkauft.

Cotar postete auf X und markierte in ihrem Beitrag ihre Abgeordnetenkollegen und Bundeskanzler Olaf Scholz. Sie twitterte:

Sie forderte die Regierung auf, von einem vorzeitigen Verkauf staatlicher Kryptowährungen abzusehen. Sie nannte sie eine „strategische Reservewährung“, ein Mittel zur Diversifizierung staatlicher Vermögenswerte und eine Absicherung gegen Inflation. Sie behauptete auch, sie würde staatliche Innovation fördern. Abgeordnete Cotar sagte, die Deutschen wären vorerst weitaus besser dran, wenn sie BTC HODLten.

Wie kam Deutschland an seinen 50.000 BTC-Vorrat?

Berichten zufolge beschlagnahmte die deutsche Regierung bei einer Razzia beim illegalen Torrent-Streamer movie2k.to im Jahr 2013 satte 50.000 Bitcoins. Damals waren Bitcoins weniger als 500 Dollar wert und die Gesamtsumme der beschlagnahmten Bitcoins betrug rund 25 Millionen Dollar. Doch 11 Jahre später ist die Marktkapitalisierung der größten Kryptowährung um mehr als das Hundertfache gestiegen und die Kryptowährungen des europäischen Landes sind über 2,8 Milliarden Dollar wert.

Deutsche Liquidation löst Panik an den Märkten aus

Vielleicht dachte die Regierung, sie hätte genug von den Preisbewegungen profitiert und begann mit der Liquidierung ihrer riesigen BTC-Bestände, einer der größten der Welt. Vor kurzem hat sie BTC im Wert von 195 Millionen Dollar von ihren Movie2k-Recovery-Wallets auf beliebte Krypto-Tauschplattformen verschoben, was in Krypto-Kreisen einen Verkaufsrausch auslöste.

Die Nachricht wurde dadurch noch verstärkt, dass der Verkauf zeitgleich mit den Zahlungen von Mt. Gox an seine Gläubiger erfolgte. Mt. Gox war eine in Japan ansässige Kryptobörse, die 2014 gehackt wurde und satte 800.000 BTC erbeutete. Die Gläubiger warten seitdem auf eine Entschädigung und nach einer zermürbenden Wartezeit von 10 Jahren sollen ihnen nun 200.000 BTC im Wert von mehr als 8 Milliarden Dollar zurücküberwiesen werden.

Diese beiden Entwicklungen wurden zu wichtigen Sell-the-News-Ereignissen im Kryptobereich und zogen den Kryptomarkt in rückläufiges Territorium. Gestern fiel die führende digitale Währung kurzzeitig unter 54.000 USD, bevor sie sich unter 56.000 USD erholte.