SEC verklagt Ethereum-Entwickler Consensys wegen angeblicher nicht registrierter Broker-Aktivitäten
Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hat eine Klage gegen das Ethereum-Softwareunternehmen Consensys eingereicht. In der Klageschrift der SEC heißt es, dass Consensys seit Januar 2023 über seine Krypto-Asset-Staking-Programme unregistrierte Wertpapiere anbietet und verkauft und über seinen MetaMask-Staking-Dienst als unregistrierter Broker agiert und dabei angeblich über 250 Millionen Dollar an Gebühren eingenommen hat.
Im April reichte Consensys eine Präventivklage gegen die SEC ein, nachdem es von der Absicht der Behörde, wegen der Staking-Programme von MetaMask zu klagen, in Kenntnis gesetzt worden war. Das Unternehmen behauptete, die SEC habe Ethereum seit über einem Jahr im Geheimen als Wertpapier betrachtet und in aller Stille ein umfassenderes Verfahren gegen das Krypto-Asset vorbereitet. Anfang dieses Monats gab Consensys bekannt, dass es von der SEC darüber informiert worden sei, dass die Aufsichtsbehörde ihr Verfahren gegen Ethereum einstelle, eine Entwicklung, die in der Kryptobranche gefeiert wurde.
In der Klage der SEC hebt die Behörde hervor, dass Consensys ETH-Staking über Drittanbieterdienste wie Lido und Rocket Pool über MetaMask ermöglicht. Die SEC argumentiert, dass diese Staking-Programme als Anlageverträge angeboten und verkauft werden und daher als Wertpapiere eingestuft werden sollten.
Diese Klage kommt in einer turbulenten Zeit für die SEC und die Kryptoregulierung. Am Freitag zuvor hatte die konservative Mehrheit des Obersten Gerichtshofs der USA die „Chevron-Doktrin“ aufgehoben, ein wichtiges amerikanisches Gesetz, das Bundesbehörden, darunter der SEC, einen erheblichen Spielraum bei der Auslegung ihrer Regulierungsbefugnisse eingeräumt hatte. Consensys schien sich auf diese Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zu beziehen und nachdrücklich zu behaupten, dass die SEC nicht die Befugnis habe, Kryptoprodukte wie MetaMask zu regulieren.