Am Freitag reichte die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) eine Klage gegen Consensys ein, einen bekannten Ethereum-Softwareanbieter, die sich speziell gegen dessen beliebten Dienst MetaMask richtet.

In der Klage, die im Eastern District von New York eingereicht wurde, wird MetaMask vorgeworfen, als nicht registrierter Broker zu agieren und sich somit angeblich am Angebot und Verkauf von Wertpapieren ohne die erforderlichen Registrierungen zu beteiligen. Dies stellt eine bedeutende Entwicklung in der behördlichen Kontrolle von Kryptowährungsdiensten dar.

Vorwürfe bezüglich des Programms für nicht registrierte Wertpapiere

Laut der SEC operierte MetaMask nicht nur ohne ordnungsgemäße Registrierung, sondern bewarb über seine Staking-Dienste auch ein nicht registriertes Wertpapierprogramm.

Die Bundesbehörde behauptet, dass MetaMask Liquid-Staking-Dienste für Lido (LDO) und Rocket Pool (RPL) unterstützt und diese Vereinbarungen als Investmentverträge behandelt, die nach US-Recht als nicht registrierte Wertpapiere gelten.

Dies ist Teil einer umfassenderen Auslegung durch die SEC, die darauf abzielt, Kryptowährungsangebote in den Rahmen der traditionellen Finanzregulierung zu bringen.

In ihrer ausführlichen Pressemitteilung führte die SEC aus, dass Consensys seit mindestens Januar 2023 den Verkauf von Zehntausenden nicht registrierter Wertpapiere ermöglicht habe.

Quelle: SEC

Diese Transaktionen wurden im Auftrag von Lido und Rocket Pool durchgeführt, die liquide Staking-Token – insbesondere stETH und rETH – im Austausch gegen eingesetzte Vermögenswerte ausgeben.

Der Reiz dieser Token liegt in ihrer Liquidität; im Gegensatz zu standardmäßigen Staking-Token, die gesperrt und nicht handelbar sind, können liquide Staking-Token frei gekauft und verkauft werden.

Die Klage hebt außerdem hervor, dass MetaMask Swaps – eine Funktion innerhalb des MetaMask-Ökosystems – es Anlegern ermöglichte, digitale Vermögenswerte über die Software-Infrastruktur von Consensys auszutauschen.

Für die Bereitstellung dieser Dienste hat Consensys Transaktionsgebühren erhoben und in den letzten vier Jahren mehr als 36 Millionen Krypto-Transaktionen abgewickelt.

Interessanterweise weist die SEC darauf hin, dass mindestens 5 Millionen dieser Transaktionen sogenannte „Krypto-Wertpapiere“ betrafen, darunter bekannte Kryptowährungen wie Polygon (MATIC), Mana (MANA), Chiliz (CHZ), Sandbox (SAND) und Luna (LUNA).

Viele dieser digitalen Vermögenswerte waren in frühere Maßnahmen der SEC verwickelt, bei denen sie als nicht registrierte Wertpapiere bezeichnet wurden.

Rollen und Vorwürfe gegen Consensys

In ihrer umfassenden Beschwerde wirft die SEC Consensys vor, Rollen zu übernehmen, die typischerweise mit traditionellen Wertpapiermärkten in Verbindung gebracht werden. Sie behauptet, dass Consensys bei MetaMask Swaps als nicht registrierter Broker und Underwriter gehandelt habe.

Konkret heißt es in der Klage, Consensys habe Zehntausende Wertpapiere für Emittenten wie Lido und Rocket Pool verkauft, diese Wertpapiere de facto gezeichnet und sich an ihrem Vertrieb beteiligt.

Joseph Lubin, CEO von Consensys. Quelle: Lift-Konferenz

Laut SEC hat Consensys durch diese Aktivitäten Gebühren in Höhe von über 250 Millionen US-Dollar angehäuft. Durch das Handeln ohne die entsprechenden Registrierungen habe Consensys gesetzliche Schutzmaßnahmen zum Schutz der Anleger umgangen und sie damit potenziell höheren Risiken ausgesetzt, behauptet die SEC.

Aus diesem Grund strebt die SEC eine dauerhafte Unterlassungsverfügung an, um weitere Verstöße zu verhindern, sowie erhebliche zivilrechtliche Strafen und andere angemessene Rechtsmittel, um diese mutmaßlichen Verstöße gegen das US-Wertpapierrecht zu beheben.

Weitergehende Auswirkungen auf die Kryptowährungsbranche

Diese Klage folgt auf einen früheren Hinweis der SEC, dass sie zwar ihre Untersuchungen in Bezug auf Ethereum abgeschlossen habe, aber möglicherweise noch an anderen Fronten Zwangsmaßnahmen ergreifen werde.

Bemerkenswerterweise wurde MetaMask in der jüngsten Kommunikation der SEC mit Consensys nicht explizit erwähnt, was darauf schließen lässt, dass diese rechtlichen Schritte möglicherweise unerwartet waren.

Diese rechtliche Anfechtung unterstreicht die laufenden Bemühungen der SEC, Staking-Dienste zu regulieren, bei denen Kryptowährungen gesperrt werden, um die Sicherheit und den Betrieb von Blockchain-Netzwerken zu verbessern.

Diese Staking-Aktivitäten bestätigen nicht nur Transaktionen und generieren neue Blöcke, sondern belohnen die Validierer auch mit Belohnungen, wodurch passives Einkommen entsteht.

Dies ist Teil eines umfassenderen Regulierungsvorhabens, wie es auch bei anderen Unternehmen wie Kraken und Coinbase zu beobachten ist, die ebenfalls mit regulatorischen Herausforderungen im Hinblick auf ihre Staking-Dienste konfrontiert waren.

Der Ausgang dieses Rechtsstreits könnte erhebliche Auswirkungen auf die Kryptowährungsbranche haben, insbesondere auf Dienste, die Staking-Funktionen für US-Kunden anbieten.

Der Beitrag „SEC verklagt Consensys wegen MetaMask-Praktiken“ erschien zuerst auf Coinfomania.