Ein Einwohner von Mangalore, Karnataka, wurde verhaftet, weil er im Rahmen eines Kryptowährungs-Schneeballsystems über 50 Menschen betrogen hatte.

Einem lokalen Bericht zufolge hat die Polizei in Hyderabad Kunjathbail Mujib Sayyad wegen des Betriebs des Schneeballsystems „Max Crypto Trading“ festgenommen.

Die Untersuchung wurde ursprünglich Ende 2022 eingeleitet. Damals behaupteten die Opfer, Sayyad habe zusammen mit anderen Komplizen lukrative Renditen auf Investitionen versprochen. Der Betrug lief über eine Android-Anwendung namens MAX App. Das System versprach Renditen innerhalb von 150 Tagen nach der Investition.

Den Benutzern wurde außerdem eine Provision von zwei Prozent für jeden neu geworbenen Investor angeboten. Bei größeren Zahlen würde die Provision höher ausfallen.

Die Inhaber des Systems behaupteten, mit großen Kryptowährungshändlern in Verbindung zu stehen. Darüber hinaus führten sie die Anleger in die Irre, indem sie behaupteten, ihr Hauptsitz befinde sich in Adschman in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Gruppe veranstaltete lokale Events, um für ihr Vorhaben zu werben. Der Betrug lief allerdings komplett online ab, ohne dass es in Indien irgendwelche physischen Niederlassungen gab.

Den Opfern zufolge wurden die Gewinne zunächst in US-Dollar ausgezahlt. Das ist eine gängige Taktik, mit der Betrüger Glaubwürdigkeit erlangen.

Mit dem Betrug gelang es, Kleinanleger und Tagelöhner anzulocken, die auf eine Vervielfachung ihrer Investitionen hofften. Das Unternehmen verschwand jedoch innerhalb der ersten 50 Tage nach dem Start samt seiner App von der Bildfläche.

Insgesamt gelang es dem System, von 52 Opfern 1,66 Crore Indische Rupien (rund 16 Millionen Euro) im Wert von etwa 200.000 US-Dollar zu erbeuten.

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Der Fall wurde nach zahlreichen Beschwerden zunächst von der örtlichen Polizei registriert und später an die Abteilung für Wirtschaftsstraftaten der Polizei von Cyberabad weitergeleitet.

Gegen Sayyad wird derzeit gemäß Abschnitt 420 des indischen Strafgesetzbuchs Anklage wegen Betrugs und betrügerischer Herbeiführung der Herausgabe von Eigentum erhoben. Außerdem wird ihm gemäß Abschnitt 406 krimineller Vertrauensbruch vorgeworfen, was die Veruntreuung ihm anvertrauten Eigentums beinhaltet. Außerdem wird ihm gemäß Abschnitt 120B die Teilnahme an einer kriminellen Verschwörung vorgeworfen.

Seine Komplizen sind zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels noch auf freiem Fuß.

Betrügereien dieser Art sind in Entwicklungsländern wie Indien weit verbreitet. Betrüger nutzen oft das Unverständnis der Bevölkerung und den Hype um Kryptowährungen aus.

Anfang des Monats fror die indische Strafverfolgungsbehörde (Enforcement Directorate, ED) Vermögenswerte einer Investmentgruppe im Wert von 180 Millionen Dollar ein, die angeblich an einem ähnlichen Schneeballsystem beteiligt war.

Zuvor hatte die Aufsichtsbehörde Anklage gegen 299 Unternehmen erhoben, weil diese als Investmentunternehmen für das Mining von Kryptowährungen ein betrügerisches System betrieben.

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