Nicht nur Krypto-Unternehmen bereiten sich auf neue europäische Gesetze vor, sondern auch die Regulierungsbehörden.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde – die Finanzaufsichtsbehörde der Europäischen Union, die für die Überwachung der Stablecoin-Regulierung im gesamten Block zuständig ist – hat Stellen für Krypto-Experten ausgeschrieben.

Die EBA möchte drei neue Stellen schaffen: einen Spezialisten zur Überwachung der Krypto- und DeFi-Märkte, einen Politikexperten, der bei der Kategorisierung von Krypto-Assets gemäß den neuen rechtlichen Klassifizierungen hilft, und einen weiteren Experten, der die Umsetzung der Krypto- und Cybersicherheitsgesetze überwacht.

Die erste Frist des Rahmenwerks „Markets in Crypto-Assets“ (MiCA) ist fast abgelaufen.

Die Regeln für Stablecoins treten am 30. Juni in Kraft, während die Regeln für Krypto-Dienstleister ab Dezember gelten.

Das bedeutet, dass Regulierungsbehörden und Krypto-Plattformen, die auf die EU-Märkte abzielen, Stablecoins verdrängen werden, die den Mindestreserveanforderungen, Governance-Regeln und Schutzmaßnahmen nicht entsprechen.

In der Branche bestehen noch viele Zweifel hinsichtlich der praktischen Umsetzung einiger dieser Vorschriften.

Die EBA war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

DeFi-Überwachung

Die EBA war in den vergangenen Jahren für die Ausarbeitung der Implementierungsdetails von MiCA verantwortlich.

Nach der Veröffentlichung der endgültigen Leitlinien besteht die Aufgabe der Bankenaufsicht nun darin, sicherzustellen, dass diese von den nationalen Behörden befolgt werden.

Die EBA wird auch bei der Ausarbeitung jeglicher weiterer Gesetze für DeFi eine Rolle spielen.

Dezentrale Protokolle bleiben bei MiCA außen vor, die Europäische Kommission muss jedoch über DeFi berichten und entscheiden, ob es reguliert werden muss.

Die EBA beobachtet die Entwicklungen auf den Kryptomärkten und kann ihre Erkenntnisse an die Kommission weitergeben.

Krypto wappnet sich

Die Kryptobörse Bitstamp gab am Mittwoch bekannt, dass sie vor Ablauf der schnell näher rückenden Frist alle in Euro denominierten Stablecoins, die nicht MiCA-konform sind, aus ihren Notierungen nehmen wird.

Auch andere Börsen ergreifen Vorsichtsmaßnahmen.

Binance etwa kündigte an, die Nutzung bestimmter Stablecoins in seinen Diensten einzuschränken.

Aber MiCA ist nur eine der neuen Vorschriften, auf die sich die Kryptoindustrie vorbereiten muss.

Die EBA wird außerdem bei der Überwachung des Digital Operational Resilience Act mitwirken, der ebenfalls in einer der offenen Stellen erwähnt wird.

Dieses Gesetz legt die Messlatte für die IT-Sicherheit von Finanzinstituten, einschließlich Krypto-Dienstleistern, höher und treibt die Regulierungskosten für Unternehmen in die Höhe.

Unternehmen müssen die DORA-Vorschriften bis Januar einhalten.

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